Ordensfrauen kritisieren kirchlichen Umgang mit Frauen

Charisma von Frauen weltweit verschleudert?

​Frauen sollten sich in allen Bereichen der Kirche einbringen können. So lautet die Botschaft einer Streaming-Konferenz der Organisation "Voices of faith" zum Weltfrauentag. Ordensfrauen aus aller Welt forderten Gehör und Gerechtigkeit.

Eine Gruppe lachender Frauen / © Rawpixel.com (shutterstock)
Eine Gruppe lachender Frauen / © Rawpixel.com ( shutterstock )

In englischer, französischer, spanischer und deutscher Sprache brachten die Frauen ihre Anliegen vor. Vernetzung sei ein Schlüssel, um der Forderung nach gleichen Rechten von Frauen in der Kirche Nachdruck zu verleihen, wie sie mehrfach betonten die Ordensschwestern.

Als einziger Mann sprach der Präsident von Missio Aachen, Dirk Bingener. Das Hilfswerk arbeite daran, Ordensfrauen auch in den entlegensten Teilen die technischen Mittel zur Verfügung zu stellen, damit sie mittels Social Media über ihre Sorgen und Wünsche reden können, sagte er. Darum arbeite man mit der Organisation "Voices of faithv zusammen. Eine junge Ordensfrau aus Afrika nahm das Votum von Missio auf. "Wir brauchen Geld und Bildung, damit wir unsere Ideen realisieren können", sagte sie.

Frauen gleichberechtigt in allen Ämtern gefordert

Die Liechtensteinerin Chantal Götz gründete die Organisation "Voices of faith", um den Frauen in der Kirche mehr Gehör zu verschaffen. Vor drei Jahren wäre sie angesichts der katholischen Blockade in der Frauenfrage beinahe aus der Kirche ausgetreten, sagte Götz im Livestream. Die Missbrauchsfrage habe das kirchliche Leben beherrscht. "Eine Ordensfrau bezichtigte damals ihren Bischof, sie mehrmals angegangen zu haben." Dieses Beispiel habe sie ermutigt weiterzumachen.

Die Benediktinerin Philippa Rath aus der Abtei Sankt Hildegard in Rüdesheim-Eibingen forderte, dass Frauen gleichberechtigt an allen Ämtern der Kirche teilhaben müssten. Sie kenne viele Frauen, die bereit wären, sich zu Priesterinnen weihen zu lassen. "Viele Charismen liegen brach", beklagte Rath. Sie sprach sich für eine diakonische Kirche aus, in der nicht der hierarchische Aspekt im Vordergrund stehe. Jetzt sei die Zeit da, um zu handeln. Die Stellung der Frau sei eine Überlebensfrage der Kirche, so Rath.


Quelle:
KNA