Caritas und Diakonie fordern ambitionierte Sanierungspolitik

Für Klimaschutz und geringere Energiekosten

Die Bundesregierung muss sich laut Caritas und Diakonie weiter für "ambitionierte EU-Standards" für die energetische Sanierung von Gebäuden einsetzen. Die Wohlfahrtsverbände argumentieren mit Klimaschutz und steigenden Energiekosten.

Symbolbild Junge Frau streicht eine Häuserwand / © NinaMalyna (shutterstock)
Symbolbild Junge Frau streicht eine Häuserwand / © NinaMalyna ( shutterstock )

Das sei nicht nur klimapolitisch dringend nötig, "sondern auch unabdingbar, um Menschen mit geringem Einkommen vor einem unzumutbaren Anstieg ihrer Heiz- und Energiekosten zu schützen", erklärten die Wohlfahrtsverbände in einer gemeinsamen Mitteilung am Sonntag in Berlin. Anlass ist der für Montag geplante Wohnungsbaugipfel im Kanzleramt.

Energiepreiserhöhungen treffen Mieter schlecht gedämmter Wohnungen härter

Eva Maria Welskop-Deffaa und Peter Neher / © Harald Oppitz (KNA)
Eva Maria Welskop-Deffaa und Peter Neher / © Harald Oppitz ( KNA )

"Wer wenig Geld hat, lebt mit großer Wahrscheinlichkeit in einer schlecht isolierten Wohnung, hat deshalb hohe Heizkosten und wird von Energiepreissteigerungen besonders hart getroffen – wie oft haben unsere Beratungsstellen im vergangenen Winter von verzweifelten Ratsuchenden diese Geschichten gehört", betonte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.

Die energetisch schlechtesten Gebäude müssten zuerst saniert und die Kosten dafür gerecht verteilt werden.

Ähnlich äußerte sich auch Diakonie-Präsident Ulrich Lilie und ergänzte: "Ich bin überzeugt: Im Sinne der Solidarität mit den Schwachen und der Verantwortung für künftige Generationen wird es gelingen, die entstehenden Kosten sozial abzufedern."

Sozialverband VdK erinnerte an Notwendigkeit barrierefreier Wohnungen

Der Sozialverband VdK lenkte den Blick zusätzlich auf Wohnungen ohne Hindernisse.

Ein Haus aus den 1930er-Jahren wird in Berlin mit Styroporplatten auf der Außenwand gedämmt / © Sebastian Gollnow (dpa)
Ein Haus aus den 1930er-Jahren wird in Berlin mit Styroporplatten auf der Außenwand gedämmt / © Sebastian Gollnow ( dpa )

"Wir dürfen bei den Diskussionen um bezahlbaren Wohnraum die barrierefreien Wohnungen nicht vergessen", erklärte Präsidentin Verena Bentele. "In naher Zukunft werden wir einen gravierenden Mangel haben – spätestens dann, wenn die Baby-Boomer-Generation einen erhöhten Bedarf anmeldet."

Schon jetzt fehlten rund 2,2 Millionen barrierefreie Wohnungen. Bentele verwies darauf, dass in 20 Jahren mehr als 21 Millionen Menschen 67 Jahre und älter seien.

Viele verschiedene Bevölkerungsgruppen brauchen barrierefreie Wohnungen

"Barrierefreie Wohnungen helfen allen: Familien, die mit dem Kinderwagen in die Wohnung müssen, Rollstuhlfahrenden, die in die Dusche fahren können, älteren Menschen, die die Treppen nicht mehr schaffen", erklärte Bentele.

Der VdK ist Mitglied im "Bündnis bezahlbarer Wohnraum". "Wir als Bündnis müssen uns geschlossen dafür einsetzen, dass ein Mindeststandard für Neubauten festgelegt wird", so Bentele.

Damit alte Wohnungen möglichst keine Hindernisse hätten, müsse der Bund über bestehende Förderungen hinaus nachbessern.

Bischöfe und kirchliche Verbände dringen auf mehr Klimaschutz

Prominente Kirchen-, Ordens- und Verbändevertreter fordern die Politik zu mehr Anstrengungen für den Klimaschutz auf. Zugleich betonen die Unterzeichner des Appells "Wir sind bereit", sie seien selbst bereit zu mehr Engagement gegen den Klimawandel. Sie beklagen aber auch "zu viele Unklarheiten und bürokratische Hemmnisse".

Symbolbild Klimaschutz, Umweltschutz / © rangizzz (shutterstock)
Symbolbild Klimaschutz, Umweltschutz / © rangizzz ( shutterstock )
Quelle:
KNA