Caritas und Diakonie betonen Chance der Digitalisierung

 (DR)

Zum bundesweit ersten Digitaltag am 19. Juni haben Diakonie und Caritas die Chance auf mehr Teilhabe durch Digitalisierung bekräftigt. "Gerade in Corona-Zeiten hat sich gezeigt, dass die Digitalisierung den Menschen Möglichkeiten der Teilhabe bieten kann - auch im sozialen Bereich", sagte Caritas-Präsident Peter Neher. Diakonie-Präsident Ulrich Lilie betonte: "Wo Corona Gräben zieht, baut Digitalisierung Brücken".

Die Caritas-Online-Beratung hat im Mai mit rund 21.350 Anfragen mehr als doppelt so viele wie im Vergleich zu den Vormonaten dieses Jahres verzeichnet. "In der Corona-Zeit hatten wir durchschnittlich 60 Prozent mehr Neuregistrierungen von Hilfesuchenden pro Tag", sagte Neher. Aktuell sind bundesweit fast 4.000 Berater für die Caritas tätig.

Diakonie-Präsident Lilie verwies auf eine große Bereitschaft, etwa in Senioreneinrichtungen, neue digitale Wege zu gehen. Hier hätten sich neue Informations- und Kontaktwege eröffnet, die es vorher nicht gegeben habe. Darauf gelte es aufzubauen, ohne Risiken wie Datenmissbrauch oder mangelnden Datenschutz außer Acht zu lassen. "Digitalisierung ist eine Lernaufgabe, die Zuversicht und Augenmaß erfordert", sagte Lilie.

Die Initiative "Digital für alle" ist ein Zusammenschluss von rund 30 Organisationen, die gemeinsam den ersten bundesweiten Digitaltag ausrichten. Unter den Veranstaltern sind etwa der Deutsche Caritasverband, die Diakonie, der Deutsche Kulturrat sowie die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Darüber hinaus wurde in diesem Jahr das erste Mal der Preis für digitales Miteinander vergeben und wird von Frank-Walter Steinmeier am Freitag virtuell überreicht. (KNA, 18.6.20)