Caritas kritisiert Pläne für Gazastreifen

Israel und USA wollen Hilfsstrukturen zerschlagen

Caritas international wirft Israel vor, humanitäre Hilfen in Gaza zu behindern. Israel plane, die Hilfsorganisationen unter Kontrolle des Militärs zu stellen. Derweil drohten Menschen zu verhungern, vor allem Kinder seien bedroht.

Gaza-Stadt: Ein Mädchen schaut sich nach einem israelischen Angriff in einem zerstörten Gebäude einer Schule um, in der vertriebene Palästinenser untergebracht waren / © Mahmoud Issa/Quds Net News via ZUMA Press (dpa)
Gaza-Stadt: Ein Mädchen schaut sich nach einem israelischen Angriff in einem zerstörten Gebäude einer Schule um, in der vertriebene Palästinenser untergebracht waren / © Mahmoud Issa/Quds Net News via ZUMA Press ( dpa )

Caritas international wirft Israel und den USA vor, die aktuellen humanitären Hilfsstrukturen für die Bevölkerung im Gazastreifen zerschlagen zu wollen. 

Die Regierungen Israels und der Vereinigten Staaten wollten die Gazahilfen einer neuen Stiftung übertragen und selbst kontrollieren, erklärte Caritas international am Mittwoch in Freiburg. "Die Diskussion über ein neues Hilfssystem für Gaza lenkt nur von dem ab, was jetzt notwendig ist - die bereits vorhandene Hilfe durchzulassen", erklärte ein Caritas-Sprecher.

Humanitäre Hilfe müsse neutral und unabhängig bleiben, forderte die Hilfsorganisation. Hilfslieferungen unter Kontrolle des israelischen Militärs würden diese Grundprinzipien verletzen. "Damit wäre es nicht mehr möglich, jeder und jedem nach Bedarf zu helfen." Auch sehen die Pläne laut Caritas vor, Hilfe nur noch in bestimmten Zonen des Gazastreifens zu erlauben. Schon jetzt schränke das israelische Militär die Bewegungsfreiheit der Menschen auf etwa 30 Prozent des Gazastreifens ein, kritisierte Caritas international.

Hilfsgüter werden an der Grenze blockiert

Die katholische Hilfsorganisation rief Israel auf, bereits an der Grenze wartende, mit Hilfsgütern beladene LKW in den Gazastreifen zu lassen: "Die humanitäre Lage ist dramatisch, es drohen Hungertote, vor allem Kinder und Kranke sind bedroht. Wir müssen jetzt handeln, die Zeit drängt."

Quelle:
KNA