Caritas: Kritik und Lob für neuen Koalitionsvertrag

Licht und Schatten

Mit Lob und Kritik hat der Deutsche Caritasverband (DCV) auf den Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung reagiert. Das Dokument setze viele soziale Akzente, sagte Caritaspräsident Peter Neher am Sonntag in Berlin. Die Umsetzung allerdings werde durch die versprochenen Steuersenkungen "erheblich erschwert". Die Staatsverschuldung schränke die Handlungsfähigkeit für die soziale Sicherung ein.

 (DR)

Neher rief die schwarz-gelbe Koalition auf, bei den Regelungen zur Sicherung armer Familien deutlich nachzubessern. Sie seien schon lange von der Grundsicherung abhängig und profitierten weder von der geplanten Anhebung des Kindergeldes noch von der Erhöhung des Steuerfreibetrages. Der Caritaspräsident forderte erneut, den Regelsatz für Kinder aus armen Familien bedarfsgerecht zu ermitteln.

Zu den positiven Ansätzen des am Samstag vorgestellten Koalitionsvertrags zählt die Caritas den angekündigten Kampf gegen Bildungsarmut, etwa durch frühe Hilfen für benachteiligte Kinder. Erfreulich sei auch, dass das Risiko wachsender Altersarmut gesehen werde. Zudem erkenne die Koalition die tragende Rolle der Kirchen und deren Bedeutung für die Vermittlung von Werten an. Neher kündigte an, die Caritas werde in Gesprächen mit der neuen Regierung besonders die Anliegen von benachteiligten Menschen zur Sprache bringen.