Caritas: Kältehilfe kein Ersatz für verfehlte Wohnungspolitik

 (DR)

Die Berliner Caritasdirektorin Ulrike Kostka hat davor gewarnt, die Kältehilfe als Regelversorgung für Wohnungslose zu vereinnahmen. "Die Kältehilfe darf kein Ausfallbürge für eine verfehlte Wohnungspolitik sein", sagte sie am Donnerstag. Das Hauptproblem sei fehlender und bezahlbarer Wohnraum. Die Berliner Kältehilfe bleibe hingegen ein Notsystem, "das nur durch das große Engagement vieler Ehrenamtlicher funktioniert".

Der katholische Wohlfahrtsverband und die evangelische Diakonie forderten, die Wohnungsnotfallhilfe weiter auszubauen. Die ganzjährige Unterbringung in Wohnheimen, Hostels und Pensionen müsse künftig immer mit Beratung gekoppelt werden. Außerdem solle die Prävention gestärkt werden, um Zwangsräumungen zu vermeiden.

Die Berliner Kältehilfe als ökumenische Hilfsaktion von Caritas, Diakonie sowie Gemeinden der beiden großen Kirchen bietet seit 29 Jahren obdachlosen Menschen in den Wintermonaten Schutz vor dem Erfrieren. Weitere Hilfsorganisationen machen inzwischen mit. Busse der Stadtmission und des Deutschen Roten Kreuzes verteilen Schlafsäcke und warme Kleidung oder fahren Hilfebedürftige zu den Notunterkünften (KNA).