Caritas fordert weiter schnelle Regelung der Suizidbeihilfe

"Unerlässlich"

Nach dem Scheitern der beiden Gesetzentwürfe zur Suizidbeihilfe hat die Caritas ein neues Gesetzgebungsverfahren gefordert. Der Bundestag hatte sich diesbezüglich auf keinen der vorgelegten Vorschläge einigen können.

Tabletten auf einem Tisch / © Oleg Elkov (shutterstock)
Tabletten auf einem Tisch / © Oleg Elkov ( shutterstock )

"Es ist unerlässlich, dass die Anstrengungen zur Regulierung im nächsten Jahr wieder aufgegriffen werden", erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Donnerstag in Berlin.

Gesetzesentwurf will Umstände regeln

Es sei bedauerlich, dass auch drei Jahre nach dem entsprechenden Auftrag des Bundesverfassungsgerichts weiterhin keine Entscheidung über einen gesetzlichen Rahmen getroffen worden sei.

Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritaspräsidentin / © Philipp von Ditfurth (dpa)
Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritaspräsidentin / © Philipp von Ditfurth ( dpa )

Am Donnerstag waren beide Gesetzvorlagen für Suizidbeihilfe im Bundestag gescheitert. Die Suizidbeihilfe bleibt damit in Deutschland weiterhin ungeregelt.

Grundsätzlich ist der Suizid in Deutschland nicht verboten und ebenso wenig die Beihilfe. Die Gesetzentwürfe wollten aber genau festlegen, wer unter welchen Umständen ein tödliches Mittel verschrieben bekommen darf und vor Missbrauch schützen.

Caritas hat einen Favoriten

Der Deutsche Caritasverband hatte sich im Vorfeld für den Antrag der Gruppe um die Abgeordneten Lars Castellucci (SPD) und Ansgar Heveling (CDU) ausgesprochen. Dieser wollte vor Missbrauch schützen und die geschäftsmäßige Hilfe zur Selbsttötung unter Strafe stellen, allerdings Ausnahmen zulassen.

Die Caritas wolle sich weiter "für eine Kultur des guten Lebens und guten Sterbens einsetzen", betonte Welskop-Deffaa. "Es darf nicht sein, dass sich alte und kranke Menschen gedrängt fühlen zu begründen, warum sie weiterleben wollen."

Hilfe bei Suizidgedanken

Wenn Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie – auch anonym – mit anderen Menschen über Ihre Gedanken sprechen können.

Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.

Die Angebote der Telefonseelsorge haben sich immer weiter spezialisiert / © Markus Scholz (dpa)
Die Angebote der Telefonseelsorge haben sich immer weiter spezialisiert / © Markus Scholz ( dpa )
Quelle:
KNA