Caritas fordert sozialen Ausgleich durch Klimapolitik

"Klimakrise verstärkt soziale Ungerechtigkeit"

Die Caritas hat eine "soziale Schieflage" in der Klimapolitik der Bundesregierung kritisiert. Menschen mit geringem Einkommen hätten etwa nichts von Subventionen für E-Autos, weil sie sich kein neues Auto leisten könnten.

Spielende Kinder vor Windrädern / © thelamephotographer (shutterstock)
Spielende Kinder vor Windrädern / © thelamephotographer ( shutterstock )

Das sagte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, am Montag in Berlin bei der Vorstellung der neuen Caritas-Kampage "Für Klimaschutz, der allen nutzt". "Die Klimakrise macht Arme noch ärmer, sie macht krank, sie verstärkt die soziale Ungerechtigkeit, in Deutschland und weltweit", so Welskop-Deffaa.

Jeder soll Beitrag leisten können

Die Bundesregierung solle Rahmenbedingungen schaffen, die sozial gerechten Klimaschutz ermöglichten, forderte die Caritas-Präsidentin. Diejenigen, die am meisten zur Klimakrise beitrügen, sollten nach Ansicht der Caritas auch den größten Einsparbeitrag leisten.

Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritaspräsidentin / © Philipp von Ditfurth (dpa)
Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritaspräsidentin / © Philipp von Ditfurth ( dpa )

Zudem müssten alle dazu befähigt werden, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Im Rahmen ihrer Kampagne fordert die Caritas Verbesserungen im Öffentlichen Personennahverkehr, die energetische Sanierung von Sozialwohnungen und die Einführung eines sogenannten Klimageldes für Menschen mit geringem Einkommen.

Kampagnen-Symbolfigur ist "Jenny", eine fiktive Figur mit geringem Einkommen, die "von einem konsequent umgesetzten Klimaschutz sofort und nachhaltig profitieren" würde, wie es hieß.

Klima- und Umweltschutz in der Kirche

Die Deutsche Bischofskonferenz beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit ökologischen Fragen. Papst Franziskus’ Enzyklika Laudato si’ – Über die Sorge für das gemeinsame Haus hat im Jahr 2015 dem christlichen Auftrag zur Schöpfungsverantwortung auf weltkirchlicher Ebene Aufmerksamkeit verschafft. Daran anschließend hat der Papst im Februar 2020 mit dem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Querida Amazonia die Themen der Enzyklika am Beispiel Amazoniens konkretisiert.

Symbolbild Biodiversität, Biene, Artenvielfalt. Natur / © Kateryna Ovcharenko (shutterstock)
Symbolbild Biodiversität, Biene, Artenvielfalt. Natur / © Kateryna Ovcharenko ( shutterstock )
Quelle:
KNA