Caravaggio-Ausstellung in Rom stellt Besucherrekord auf

450.000 Besucher

Seit seiner Wiederentdeckung vor rund 50 Jahren hat sich der Barockmaler Caravaggio zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt. In Rom waren bis Sonntag 24 seiner Werke zu sehen und ein neuer Besucherrekord wurde erreicht.

 © Alberto Novelli & Alessio Panunzi & Lara Facco P&C, Barberini Corsini
© Alberto Novelli & Alessio Panunzi & Lara Facco P&C, Barberini Corsini

Mehr als 450.000 Menschen haben die Ausstellung "Caravaggio 2025" in Rom gesehen. Das waren seit Beginn am 7. März im Schnitt mehr als 3.000 pro Tag - ein Besucherrekord für die Nationalgalerie für Alte Kunst, wie die italienische Tageszeitung "Messaggero" berichtet. Bei der Ausstellung, die im Heiligen Jahr 2025 der katholischen Kirche stattfand, wurden 24 Gemälde des Barockmeisters Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio (1571-1610), aus internationalen Sammlungen gezeigt.

Aufgrund der hohen Nachfrage war die Schau um zwei Wochen verlängert worden. Als "Zugabe" ist das Werk "Bekehrung des Saulus" aus dem Palazzo Pallavicini Rospigliosi noch bis 30. September zu sehen. Es ist eine erste Fassung des Motivs, das heute in einer späteren Fassung in der Kirche Santa Maria del Popolo hängt.

Globales Kulturphänomen

Die von Francesca Cappelletti, Maria Cristina Terzaghi und Thomas Clement Salomon kuratierte Ausstellung fand laut dem Bericht auch einen starken digitalen Niederschlag: Mit einem Plus von 30 Prozent Followern in Sozialen Medien und mehr als 14 Millionen Online-Aufrufen wurde sie zu einem globalen Kulturphänomen mit über 3.000 Presse-Akkreditierungen und 1.350 veröffentlichten Artikeln.

Wer die Ausstellung verpasst hat, kann dennoch in Rom eine Vielzahl von "Caravaggios" sehen: Im Museum Galleria Borghese hängen "Knabe mit Früchtekorb", "Der kranke Bacchus", "Madonna mit der Schlange", "David mit dem Haupte Goliaths", "Der Heilige Hieronymus" und das Porträt von Papst Paul V.

Viele Caravaggio-Gemälde in Rom

Im Palazzo Barberini sind "Judith enthauptet Holofernes" und "Narziss" zu sehen. Die Galleria Doria Pamphilij bewahrt "Ruhe auf der Flucht nach Ägypten" und "Die reuige Maria Magdalena" auf. In den Kapitolinischen Museen befinden sich "Die Wahrsagerin" und "Johannes der Täufer", in den Vatikanischen Museen "Die Grablegung Christi". In der Kirche San Luigi dei Francesi kann man "Berufung des Matthäus", "Martyrium des Matthäus" und "Matthäus und der Engel" bewundern, in Sant'Agostino in Campo Marzio das Gemälde "Pilgermadonna". In Santa Maria del Popolo befinden sich die Bilder "Bekehrung des Paulus" und "Kreuzigung des Petrus".

In Deutschland bewahrt die Gemäldegalerie Berlin "Amor als Sieger" auf, während die Bildergalerie Schloss Sanssouci "Der Ungläubige Thomas" beherbergt. Einige der rund 90 bekannten Werke von Caravaggio wurden während des Zweiten Weltkriegs zerstört.

450 Jahre Caravaggio

Das Licht der Welt erblickte Michelangelo Merisi am 28. September (nach anderen Angaben am 29.) 1571 in Mailand. Nach dem Herkunftsort seiner Eltern in der Lombardei nannte man ihn Caravaggio, und unter diesem Namen wurde er weltberühmt. In Mailand lernte er das Malerhandwerk. Mit 21 zog er 1592 nach Rom, wo er Auftraggeber und Förderer fand, seinen typischen Stil entwickelte, die meisten seiner Schaffensjahre verbrachte und wo sich auch heute noch die meisten seiner Werke wiederfinden.

Briefmarke der Vatikanischen Post zum 450. Geburtstag des Malers Caravaggio / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Briefmarke der Vatikanischen Post zum 450. Geburtstag des Malers Caravaggio / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA