Bund übergibt Daten von 600.000 Holocaust-Opfern an Jad Vashem

Symbolisches Denkmal

Die Bundesregierung hat der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem eine Datensammlung zu 600.000 Juden übergeben, die zwischen 1933 und 1945 in Deutschland wohnten. Mit der Residentenliste wolle die Bundesregierung einen Beitrag dazu leisten, die Schicksale der ermordeten und verfolgten Juden "dem namenlosen Grauen zu entreißen", sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann am Donnerstag bei der Gedenkfeier in Jerusalem.

 (DR)

Die Dokumentation gibt nach Angaben des Bundes Auskunft über Namen und Wohnorte jüdischer Einwohner, ihre Emigration, Inhaftierung oder Deportation sowie über Todesdaten und -orte. Erstellt wurde das «Verzeichnis der jüdischen Einwohner Deutschlands in der Zeit von 1933 bis 1945» in vierjähriger Arbeit durch das Bundesarchiv. Aus mehr als 1.000 Quellen wurden rund 2,5 Millionen Datensätze zusammengetragen.

«Es ist unsere Hoffnung, so den Menschen einen Teil ihrer Würde zurückgeben zu können», führte Neumann aus. Er erinnerte daran, dass die Gedenkstätte Jad Vaschem für das Holocaust-Mahnmal in Berlin 3,2 Millionen Namen von Opfern zur Verfügung gestellt habe. 8.000 Opfern werde mittlerweile im «Raum der Namen» unter dem Stelenfeld gedacht.