Buch mit Mariendarstellungen als Geschenk für Kardinal Meisner

"Mit dieser einen bin ich glücklich geworden"

Maria hatte schon immer eine besondere Bedeutung für ihn - und nun freute sich Joachim Kardinal Meisner über ein vorgezogenes Geschenk zu seinem 80. Geburtstag. Der Erzbischof erhielt ein Buch mit Mariendarstellungen aus dem Kölner Dom samt CD.

Freut sich: Kardinal Meisner / © Boecker (DR)
Freut sich: Kardinal Meisner / © Boecker ( DR )

Die Reihen gut gefüllt, der Erzbischof in bester Laune und mehr als 250 Sängerinnen und Sänger: Beim Konzert am Dienstag im Kölner Dom überreichte Dompropst Norbert Feldhoff das Buch "Die Schönste von allen". Runde Geburtstage des Kardinals seien ein Problem für das Domkapitel, erzählte der langjährige Generalvikar schmunzelnd. Denn die Frage sei, womit man dem Erzbischof eine Freude machen könne. "Der Kardinal ist ja ein großer Marienverehrer, das wissen wir aus seinen Ansprachen und Predigten", sagte Feldhoff.

Deswegen sei zum 80. Geburtstag das Buch mit den schönsten Mariendarstellungen aus dem Kölner Dom entstanden. Darin sind die Marienbilder in 39 Farbfotografien zu sehen. Dazu gibt es erklärende Texte von Mitarbeitern des Dombauarchivs. Dem Buch beigelegt ist eine CD, auf der alle vier Domchöre 25 Gesänge über Maria vom Mittelalter bis zur Gegenwart eingesungen haben. Beim Konzert im Dom brachten die vier Domchöre dann das Programm der CD live zum Klingen. Mehr als anderthalb Stunden lang sangen der Kölner Domchor, der Mädchenchor am Kölner Dom, die Domkantorei und das Vokalensemble Kölner Dom, dazu spielte Domorganist Winfried Bönig Werke von Marcel Dupré.

Kriegserfahrungen beeinflussten Marienverehrung des Kardinals

Am Ende des Konzertes bedankte sich Erzbischof Joachim Kardinal Meisner herzlich für das Geschenk: "Es ist deswegen so schön, weil ich es nicht für mich behalten muss, ich kann es mit den Menschen, die heute in dem Dom gekommen sind, teilen."  Dass er ein so großer Marienverehrer sei, hat einen guten Grund. Eine Nacht im Februar 1945 in Thüringen nach der Vertreibung aus Schlesien ist dem fast 80 Jahre alten Kardinal unvergessen. Seine Mutter habe für die Familie mit dem 11jährigen Joachim und seinen Brüdern keine Unterkunft gefunden, keine Zimmer wären mehr frei gewesen.

In dieser großen Not habe die Mutter mit ihren Söhnen das Mariengebet "Hilf Maria, es ist Zeit" dreimal gesprochen. Bevor es ganz dunkel wurde, habe ein Gastwirt doch noch ein kleines Zimmer frei gegeben, er habe ihnen gesagt, er könne die Mutter mit ihren Kindern nicht mehr auf der Straße stehen sehen. "Kommen Sie zu uns", habe der Gastwirt ihnen zugerufen.

Auch für sein Leben als Priester ist die Gottesmutter Maria dem Kölner Erzbischof immer wichtig gewesen. Seine Mutter schenkte dem frisch zum Priester geweihten Joachim Meisner zur Primiz ein Marienbildchen. "Nur eine, sonst keine", habe sie in Bezug auf die Gottesmutter und seinem Leben als Priester gesagt. "Und mit dieser einen bin ich glücklich geworden bis zum 80. Lebensjahr und hoffentlich noch darüber hinaus", bekräftige der Kölner Kardinal beim Konzert im Kölner Dom. Das klang mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Segne Du Maria" besinnlich aus. 

Buch und CD im Handel erhältlich

Neben einem Vorwort von Dompropst Norbert Feldhoff enthält das Buch über Mariendarstellungen im Kölner Dom einführende Texte von Dombaumeister Michael Hauck und Domkapellmeister Eberhard Metternich. Die begleitenden Texte zu den Marienbildern stammen von den Kunsthistorikern des Dombauarchivs Klaus Hardering und Matthias Deml. Die Liedtexte sind im Buch in der jeweiligen Originalsprache und in Übersetzung abgedruckt. Das in Kooperation mit der Kölner Dommusik entstandene Buch erscheint in deutscher sowie in englischer Sprache im Verlag Kölner Dom.

 

(Mathias Peter, dr)