Brasilien: Menschenrechts-Bischof Gregory gestorben

Lebenslanger Einsatz für die Bedürftigen

Der brasilianische Bischof Affonso Felippe Gregory ist tot. Er erlag im Alter von 78 Jahren seiner Leukämieerkrankung. Gregory starb in einem Krankenhaus in der südbrasilianischen Stadt Porto Alegre. Die brasilianische Kirche verliert damit eine ihrer angesehensten Stimmen im Einsatz für die Menschenrechte. Der ehemalige Bischof von Imperatriz hatte wegen seines Einsatzes sogar Todesdrohungen erhalten.

 (DR)

Die Brasilianische Bischofskonferenz würdigte in einem Nachruf das Wirken Gregorys als langjähriger Präsident von Caritas Internationalis sowie als Verantwortlicher für die Sozialarbeit der Kirche Brasiliens. Er habe sich fast 20 Jahre lang den gesellschaftlich Ausgeschlossenen, den Armen, Straßenkindern und Leprakranken, gewidmet.

Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat äußerte am Donnerstag in Essen seine Trauer über «einen langjährigen Freund und geschätzten Partner». Gregory sei immer ein guter Ratgeber gewesen, so der Vorsitzende von Adveniat, Weihbischof Franz Grave. Adveniat-Geschäftsführer Bernd Klaschka sagte, das Wirken des Bischofs habe dem Einsatz für eine solidarische und gerechte Welt gegolten.

Gregory wurde am 6. Februar 1930 in der Ortschaft Estrela im Bundesstaat Rio Grande do Sul geboren. Er studierte Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und Soziologie an der Universität von Löwen in Belgien. 1956 wurde er zum Priester geweiht. 1987 wurde er zum Bischof von Imperatriz ernannt, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 blieb. Er war Leiter des katholischen Sozialinstituts CERIS und Vorsitzender der brasilianischen Caritas, bevor er 1991 zum Präsidenten von Caritas Internationalis gewählt wurde. Dieses Amt übte er bis 1998 aus.