Brasilianische Bischöfe bitten um Gebete gegen Gewaltwelle

 (DR)

Angesichts der durch einen Polizeistreik ausgelösten Gewaltwelle im brasilianischen Bundesstaat Espirito Santo haben fünf katholische Bischöfe die Gläubigen zu Gebeten aufgerufen.
Gott möge dem Bundesstaat "Ernsthaftigkeit, Frieden, Schutz und Gerechtigkeit" bringen, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben.

Es gab mehr als 120 Morde in einer Woche. Die Bewohner erlebten derzeit die Gefahren der "Herrschaft der Gewalt", so die Bischöfe. "Gott möge die Regierenden und alle Autoritäten erleuchten und ihnen Weisheit geben, um die Situation zu meistern."

In Espirito Santo herrscht unterdessen Chaos. Wegen der Morde, Überfälle und Plünderungen bleiben Geschäfte und öffentliche Gebäude geschlossen. Die Ankunft von 1.200 Soldaten am Dienstag konnte die Lage kaum beruhigen. Trotz der Ankündigung der Regierung, dass der Streik teilweise beendet werde, schlossen sich am Dienstag weitere Einheiten dem Ausstand an.

Die Beamten fordern eine Gehaltsaufstockung von 43 Prozent. Am Dienstagabend kam es zu Protesten von Bürgern, die ein Ende des Streiks forderten. Zwischen ihnen und Streikenden kam es dabei zu Handgreiflichkeiten. Soldaten der nationalen Eingreiftruppe setzten Pfefferspray ein, um die Gewalt zu beenden. In den Medien zirkulieren derweil Spekulationen, dass sich auch die Polizei des angrenzenden Bundesstaates Rio de Janeiro an dem Streik beteiligen könnte.
(KNA 8. Februar 2017)