Brandauer stellt in Köln erste Opern-Regiearbeit vor

Applaus und Buhrufe

Der österreichische Schauspieler und Regisseur Klaus Maria Brandauer ist für sein Opern-Debüt vom Publikum mit viel Applaus aber auch mit Buhrufen bedacht worden. In Köln stand am Samstagabend seine Inszenierung von Richard Wagners "Lohengrin" auf dem Premierenspielplan des Opernhauses.

 (DR)

Der österreichische Schauspieler und Regisseur Klaus Maria Brandauer ist für sein Opern-Debüt vom Publikum mit viel Applaus aber auch mit Buhrufen bedacht worden. In Köln stand am Samstagabend seine Inszenierung von Richard Wagners "Lohengrin" auf dem Premierenspielplan des Opernhauses. Im domradio sprach der Österreicher zuvor über seine aktuelle Arbeit, die christlichen Bezüge darin und seine eigenen christlichen Wurzeln: "Ich bin Katholik - solange die Kirche in der Lage ist, anderen Menschen ihren Glauben zu lassen."

"Dreigroschenoper" - Publikumserfolg und Kritikerschelte
Den Lohengrin sang Klaus Florian Vogt, der diese Rolle bereits an mehreren großen europäischen Opernhäusern verkörpert hat. Als Elsa von Brabant war Camilla Nylund zu erleben. Das Gürzenich Orchester Köln wurde geleitet von Markus Stenz.

Im August hatte der 62-jährige Brandauer im Berliner Admiralspalast Bertolt Brechts "Dreigroschenoper" mit einer Starbesetzung inszeniert, war aber von der Kritik heftig gescholten worden. Beim Publikum jedoch fanden die Aufführungen eine positive Resonanz.

Uraufführung 1850 in Weimar
Aus verschiedenen mittelalterlichen Epen und Sagen hatte Wagner seine Geschichte von Lohengrin geformt. Im August 1850 fand in Weimar die Uraufführung statt.

Brandauer war als Schauspieler mit Filmen wie "Mephisto ,  "Jenseits von Afrika" und "Oberst Redl" international bekannt geworden. Mit "Georg Elser" und "Mario und der Zauberer" trat der Künstler gleichermaßen als Darsteller und Regisseur in Erscheinung. An der Wiener Volksoper inszenierte er Franz Lehárs Operette "Das Land des Lächelns". Seit 1972 ist Brandauer Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Über 100 Mal stand er dort als Hamlet auf der Bühne und übernahm für die Neuinszenierung 2002 selbst die Regie.

Streng katholisch erzogen
„Ich bin wirklich, mit allen meinen Sünden, streng katholisch erzogen worden." Anders sei das gar nicht möglich gewesen in seinem "kleinen Heimatort", beschreibt der Österreicher seine Jugend im domradio. Brandauer ist in Bad Aussee in der Steiermark aufgewachsen. Sein Verhältnis zum Glauben beschreibt Brandauer weiter so: "Wenn wir dem lieben Gott zu sehr intellektuell auf den Grund gehen wollen, dann verschwindet er, und so ist es auch mit einem Kunstwerk."

Hören Sie hier einen domradio-Beitrag von Birgitt Schippers. Sie sprach mit dem Österreicher Klaus Maria Brandauer wenige Tage vor der Premiere seiner Lohengrin-Inszenierung an der Kölner Oper.
(ddp, dr)