Brandanschlag auf Wuppertaler Synagoge

 (DR)

Führende Politiker und Kirchenvertreter und Vertreter des Judentums haben den Brandanschlag auf die Bergische Synagoge in Wuppertal-Barmen verurteilt. Bei der Tat in der Nacht zu Dienstag gab es weder Verletzte noch Schäden am Gebäude, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Wuppertal mitteilten. Nach bisherigem Ermittlungsstand warfen drei Täter mehrere Brandsätze in Richtung des Eingangs der Synagoge. Im Umfeld der Synagoge wurde ein 18-jähriger Tatverdächtiger mit bislang ungeklärter Staatsangehörigkeit festgenommen.

Der Kölner Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp, beauftragt für den Pastoralbezirk Nord, zu dem Wuppertal gehört, sagte domradio.de: "Der Anschlag auf die Synagoge in Wuppertal und damit auf unsere älteren Geschwister im Glauben ist eine verabscheuungswürdige Tat, die unsere Überzeugungen vom friedlichen Zusammenleben verletzt. Von welcher Seite auch immer eine solche Saat des Unfriedens gesät wurde - alle Menschen guten Willens sind jetzt aufgerufen zusammen zu stehen, damit sie nicht aufgeht."

Bundestagsvizepräsident Peter Hintze sprach in Berlin von einem "absoluten moralischen Tiefpunkt". Der Brandanschlag sei "ein feiger und bösartiger Angriff auf das friedliche Zusammenleben". Es sei ein Gründungsgedanke der Bundesrepublik, dass nie wieder Synagogen brennen dürfen. "Die Wachsamkeit aller Bürger ist gefordert um jeden Funken des Extremismus sofort zu löschen", so Hintze.

Auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, verurteilte die Tat. "Die Nachricht über den Anschlag auf die Wuppertaler Synagoge macht uns alle fassungslos", sagte er.

Der Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) rief zur Solidarität mit der jüdischen Gemeinde auf. "Wir sind zutiefst beschämt über den feigen Brandanschlag auf unsere Bergische Synagoge in Wuppertal", erklärte er. Dieser Anschlag müsse "uns in der gemeinsamen Arbeit für eine friedliche tolerante Gesellschaft vorantreiben, in der Antisemitismus, Hass und Rassismus keinen Platz haben", erklärte Jung weiter.

Auch die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz verurteilte den Brandanschlag. Gewalt löse keine Konflikte, erklärte die Initiative. Das gelte erst recht, wenn politische Konflikte zu Glaubenskonflikten umgedeutet und antisemitisch aufgeladen würden.