Brandanschläge auf türkische Einrichtungen

Kölner Karneval von Attentaten überschattet

Gleich mehrere Brandanschläge auf türkische Einrichtungen beschäftigen Polizeistellen in Nordrhein-Westfalen. In Köln wurden zwei junge Männer festgenommen, die am Mittwochabend einen Molotowcocktail auf eine türkischsprachige Zeitung und ein türkisches Café geworfen haben sollen.

 (DR)

Zudem schmissen Unbekannte am späten Mittwochabend zwei Brandsätze auf einen deutsch-türkischen Kulturverein in Bonn. In allen Fällen wurde niemand verletzt, der Sachschaden war gering.



Hintergründe sind noch unklar

Die Ermittlungen zu den Motiven dauern an. Die Taten in Köln wurden offenbar von zwei Sympathisanten der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Die Hintergründe für den Brandanschlag in Bonn sind derzeit noch unklar, vermutet wird aber auch in diesem Fall, dass PKK-Anhänger die Täter waren. Der Staatsschutz wurde in beiden Fällen eingeschaltet.



Die beiden in Köln festgenommenen 17 und 22 Jahre alten Männer sollen einen Brandsatz auf die Kölner Redaktion der türkischsprachigen Tageszeitung "Zaman" geworfen haben. Die Ermittler gehen von einem Zusammenhang mit dem 13. Jahrestag der Verhaftung des PKK-Chefs Abdullah Öcalan in der Türkei aus. Nur wenige Minuten vor dem Brandanschlag sollen die beiden Männer zudem die Scheibe eines türkischen Cafés in Köln-Kalk beschädigt haben. Dabei hätten die Täter Öcalan-Parolen gerufen, hieß es. Zudem sollen sie T-Shirts mit Kurdistan-Motiven getragen haben.



In Bonn wurden ebenfalls zwei etwa 20 Jahre alte Männer dabei beobachtet, wie sie die Brandsätze auf einen deutsch-türkischen Kulturverein warfen. Die Polizei sucht nun Zeugen, die Angaben zu dem Vorfall machen können.