In der katholischen Pfarrkirche Sankt Martin in Garmisch-Partenkirchen hat es am Samstagnachmittag gebrannt. Ein 28-Jähriger wird laut Polizei verdächtigt, an mehreren Altären vorsätzlich Feuer gelegt zu haben, und wurde auf Anordnung eines Ermittlungsrichters einstweilig in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Den Angaben zufolge löschten zwei Kirchenbesucher die Flammen noch vor Eintreffen der Feuerwehr und überwältigten den Tatverdächtigen.
Dieser habe sich gegen seine Festnahme gewehrt und dabei zwei Polizistinnen sowie einen Mann verletzt, der ihn festgehalten hatte, hieß es. Der Sachschaden wird auf einen hohen vierstelligen Betrag geschätzt.
Besucher handeln beherzt
"Wir haben ein Riesen-Glück gehabt", zeigte sich der Verwaltungsleiter der Pfarrei, Andreas Eiben, erleichtert. "Wären die Besucher nur fünf Minuten später gekommen, hätte es ein zweites Notre-Dame gegeben", sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Tatverdächtige hatte nach seinen Worten bereits zwei Altardecken mit einem Feuerzeug angezündet, als die beiden Kirchenbesucher zufällig zur Tür hineinkamen. Die zwei Altäre sind vollständig aus Holz und gehören zur Barockausstattung der Kirche.
Eiben äußerte sich beeindruckt von der "großen Zivilcourage" der beiden Kirchenbesucher, die der Gemeinde noch nicht namentlich bekannt seien. Sie hätten Mut bewiesen in einer Situation, die auch für sie selbst nicht ganz ungefährlich gewesen sei. Der mutmaßliche Brandstifter habe "wild um sich geschlagen" und später auch noch versucht, einen Feuerwehrmann zu treten.
Zum Dank ein Jahr gratis auf Zugspitze
Die Pfarrgemeinde wolle sich auf jeden Fall bei den beiden Kirchenbesuchern bedanken, am liebsten schon beim Pfarrfest kommende Woche. Der Rahmen hänge aber auch davon ab, "ob sie das wollen". Als Dankeschön angedacht sei etwa eine Jahreskarte für die Bayerische Zugspitzbahn.