Botschafter und Kirche fordern Waffenruhe in Kolumbien

Gewaltwelle im Wahljahr

Es geht um die Vorherrschaft im Drogenhandel. Angesichts der jüngsten Gewaltwelle haben zahlreiche Regierungen sowie der Vatikan und die kolumbianische Kirche die bewaffneten Gruppen in Kolumbien zu einem Waffenstillstand aufgerufen.

Guerilla-Kämpfer im Kolumbien / © Henry Agudelo (shutterstock)
Guerilla-Kämpfer im Kolumbien / © Henry Agudelo ( shutterstock )

Es gelte im Vorfeld der Parlamentswahlen im März und der Präsidentschaftswahlen im Mai "die Bestimmungen des humanitären Völkerrechts zum Schutz der Zivilbevölkerung zu respektieren", heißt es in einer von über 20 Botschaften unterzeichneten Erklärung, darunter auch die Deutsche Botschaft in Bogota sowie der Päpstliche Nuntius in Kolumbien, Erzbischof Luis Mariano Montemayor.

Kampf um Vorherrschaft im Drogenhandel

In Kolumbien hält auch im Wahljahr die Gewalt an. Seit Jahresbeginn wurden bereits über zwei Dutzend Sozialaktivisten und Menschenrechtsverteidiger getötet. Im Land tobt ein bewaffneter Konflikt zwischen rechtsgerichteten paramilitärischen Banden sowie linksgerichteten Guerillagruppen um die Vorherrschaft im Drogenhandel. Auch die kolumbianische Armee ist in die Kämpfe verwickelt.

ELN - zweitgrößte Guerilla in Kolumbien

Seit dem Friedensvertrag der Regierung mit der größeren Rebellengruppe Farc 2016 ist die marxistisch-leninistische Nationale Befreiungsarmee (ELN) die letzte noch aktive Guerillaorganisation in dem südamerikanischen Land. Mit ihren rund 1500 Kämpfern verübt sie vor allem im Osten Kolumbiens Anschläge und nimmt Geiseln.

ELN-Guerilla in Kolumbien / © Christian Escobar Mora/EFE (dpa)
ELN-Guerilla in Kolumbien / © Christian Escobar Mora/EFE ( dpa )
Quelle:
KNA