Bonn: Kirchen protestieren gegen frühzeitigen Weihnachtsmarkt

Gegen übertriebene Vorfreude

Mit mehr als zahlreichen Unterschriften protestieren die beiden großen Kirchen in Bonn gegen eine Öffnung des Weihnachtsmarktes vor der Adventszeit. Insgesamt 10.078 Menschen hätten sich binnen vier Monaten in Listen eingetragen, sagte ein Sprecher der evangelischen Kirche am Dienstag in Bonn.

 (DR)

Mit mehr als zahlreichen Unterschriften protestieren die beiden großen Kirchen in Bonn gegen eine Öffnung des Weihnachtsmarktes vor der Adventszeit. Insgesamt 10.078 Menschen hätten sich binnen vier Monaten in Listen eingetragen, sagte ein Sprecher der evangelischen Kirche am Dienstag in Bonn. Sie wollten erreichen, dass der große Weihnachtsmarkt in der Bundesstadt erst nach Totensonntag beginnt. Die Unterschriften sollen am Freitag an die Stadt überreicht werden.

"Politik muss uns den Protest ernst nehmen!"
"Die Politik muss jetzt wahrnehmen, dass unser Anliegen keine Privatmeinung von zwei Kirchenvertretern ist", erklärten der katholische Stadtdechant Wilfried Schumacher und der evangelische Superintendent Eckart Wüster. Bemerkenswert sei vor allem "der große Zuspruch, den unsere Aktion weit über unsere Kirchen hinaus gefunden hat".

Die Aktion unter dem Motto "Alles hat seine Zeit - Auch der Advent» hatte auch bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Die Kirchen kritisieren eine "kommerzielle Reizüberflutung lange vor dem Advent". Die letzten Wochen des Kirchenjahres seien Zeiten der Einkehr und Stille sowie des Gedenkens an die Endlichkeit des Lebens. Erst danach beginne die Vorfreude auf das Fest der Geburt Jesu.
(epd)