Bonifatiuswerk fördert Christen in der Diaspora mit elf Millionen Euro

Große Summen für kleine Gemeinden

Das Bonifatiuswerk fördert auch 2025 zahlreiche Projekte von Katholiken in Minderheitssituationen. Die Bereiche sind breit gefächert. Mit rund elf Millionen Euro sei es eine ähnlich hohe Gesamtsumme wie im Vorjahr.

Symbolbild Kirche in der Diaspora / © Vadim Petrakov (shutterstock)
Symbolbild Kirche in der Diaspora / © Vadim Petrakov ( shutterstock )

Das teilte das Hilfswerk am Donnerstag in Paderborn mit. "Wir wollen auch in diesem Jahr wieder viele mutmachende, sozial-karitative sowie innovative und spannende Projekte unterstützen", erklärte Bonifatiuswerk-Generalsekretär Georg Austen. 

Monsignore Georg Austen / © Wilfried Hiegemann (Bonifatiuswerk)

"Die Kirche und die Welt befinden sich im Umbruch. Wir möchten die kontinuierliche Arbeit in den Diaspora-Gemeinden und auch engagierte Gläubige unterstützen, die pastoral selbstbewusst ins 'Jetzt' aufbrechen und neue kreative Wege dafür einschlagen wollen."

Das Bonifatiuswerk mit Sitz in Paderborn fördert finanziell Katholiken in Deutschland, Nordeuropa und dem Baltikum, die in ihrer Region als Minderheit leben. Seine Mittel bezieht es aus Vermächtnissen, Schenkungen, Einzelspenden und Mitgliedsbeiträgen sowie aus einer jährlichen bundesweiten Sammlung.

Gelbe Busse sind das Markenzeichen

Von der Fördersumme gehen laut Mitteilung 5,4 Millionen Euro an Priester und hauptamtliche Diakone, die in Nord-, Mittel- und Osteuropa in der Seelsorge tätig sind. 2,2 Millionen Euro sind für Bauhilfen vorgesehen, also etwa für den Bau und die Sanierung von Kirchen, Klöstern und Gemeindezentren. 

Für den Bereich Kinder- und Jugendhilfe, in dem unter anderem Kindertagesstätten und religiöse Kinderwochen gefördert werden, stehen in diesem Jahr rund 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Im Bereich der Glaubenshilfe sollen Projekte mit 750.000 Euro gefördert werden. 

Für das Feld Verkehrshilfe sind 532.000 Euro eingeplant. Dazu gehören die gelben "Boni-Busse", die ein Markenzeichen des Hilfswerks sind und die Diaspora-Gemeinden helfen sollen, weite Strecken zu überwinden.

Was bedeutet Diaspora?

Gebiete, in denen Mitglieder einer Religionsgemeinschaft als Minderheiten leben, werden als Diaspora bezeichnet. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Zerstreuung".

Der Begriff findet seinen geschichtlichen Ursprung im Judentum. Eine Diaspora war dort gegeben, wo Juden außerhalb des Heiligen Landes lebten. Die Anfänge dieser Gruppierungen bildeten israelitisch-jüdische Handelskolonien. Es blieb jedoch nicht bei kleinen, "zerstreuten" Gemeinschaften. So erreichte die im römischen Reich lebende Diaspora eine Größe von über vier Millionen Juden.

St. Olav's Kathedrale in Oslo / © Sergio Delle Vedove (shutterstock)
St. Olav's Kathedrale in Oslo / © Sergio Delle Vedove ( shutterstock )
Quelle:
KNA