Bonifatiuswerk bittet um Spenden zum Diaspora-Sonntag

Solidarität zeigen, Glauben ermöglichen

Am Diaspora-Sonntag sammeln Gemeinden in ganz Deutschland Spenden für die Kirche in der Diaspora. Interessierte lernen die Situation von Christen in der Minderheit kennen und vereinen sich mit ihren Glaubensgeschwistern im Gebet.

Kollektenkorb in einer Kirche / © Hermann Bredehorst (epd)
Kollektenkorb in einer Kirche / © Hermann Bredehorst ( epd )

"Essen ist fertig!" – bei der Aktion in Berlin-Neukölln geht es nicht nur darum, den leiblichen Hunger, sondern auch den "Hunger der Seele" zu stillen, wie es Pastoralreferentin Lissy Eichert beschreibt. Die Aktion "Essen ist fertig!" ist ein Beispielprojekt der Diaspora-Aktion des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken, das das Soziale Catering finanziell unterstützt.

Die Solidarität wird am bundesweiten Diaspora-Sonntag, 19. November, sichtbar, wenn in ganz Deutschland die Gemeinden über Diaspora-Erfahrungen informieren und im Gebet vereint sind.

Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken

Das Bonifatiuswerk wurde 1849 in Regensburg bei der dritten Generalversammlung der Katholischen Vereine Deutschlands – einem Vorläufer der heutigen Katholikentage – als „Bonifacius-Verein für die kirchliche Mission in Deutschland“ gegründet. Namensgeber ist der als Apostel der Deutschen geltende heilige Bonifatius (672/675-754).

Bonifatiuswerk / © Andreas Kühlken (KNA)
Bonifatiuswerk / © Andreas Kühlken ( KNA )

Für Christen in der Minderheit

Darüber hinaus sammeln katholische Christinnen und Christen in Deutschland an diesem Tag in allen Gottesdiensten für Katholikinnen und Katholiken, die in der Minderheit ihren Glauben leben.

Mit den Kollekten sowie Spenden und Nachlässen finanziert das Bonifatiuswerk seine Arbeit. Die Hilfe gliedert sich in die Bereiche Bau-, Verkehrs- und Glaubenshilfe sowie Kinder- und Jugendhilfe.

Das Hilfswerk mit Sitz in Paderborn unterstützte im vergangenen Jahr fast 900 Projekte in Deutschland sowie in Nordeuropa und im Baltikum mit fast 12 Millionen Euro.

"Entdecke, wer dich stärkt"

Die diesjährige Aktion steht unter dem Leitwort "Entdecke, wer dich stärkt". Es soll eine hoffnungsvolle und lebensbejahende Perspektive eröffnen und dazu einladen, sich zu fragen, wer uns Kraft gibt.

"Wir haben verlässliche Kraftquellen, aus denen wir schöpfen können und die uns Mut geben. Diese dürfen wir nicht versiegen lassen, sondern müssen sie nutzen", sagt Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. "Wir danken allen, die die Diaspora-Aktion im Gebet und finanziell unterstützen".

Rund um den Diaspora-Sonntag lädt das Bonifatiuswerk dazu ein, sich verstärkt mit der Situation katholischer Christen in Minderheitensituationen auseinanderzusetzen. Eröffnet wurde die Diaspora-Aktion am 5. November in Berlin. Erzbischof Dr. Heiner Koch feierte dazu ein Pontifikalamt in der Sankt Hedwig-Kathedrale.

Was bedeutet Diaspora?

Gebiete, in denen Mitglieder einer Religionsgemeinschaft als Minderheiten leben, werden als Diaspora bezeichnet. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Zerstreuung".

Der Begriff findet seinen geschichtlichen Ursprung im Judentum. Eine Diaspora war dort gegeben, wo Juden außerhalb des Heiligen Landes lebten. Die Anfänge dieser Gruppierungen bildeten israelitisch-jüdische Handelskolonien. Es blieb jedoch nicht bei kleinen, "zerstreuten" Gemeinschaften. So erreichte die im römischen Reich lebende Diaspora eine Größe von über vier Millionen Juden.

St. Olav's Kathedrale in Oslo / © Sergio Delle Vedove (shutterstock)
St. Olav's Kathedrale in Oslo / © Sergio Delle Vedove ( shutterstock )
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