Priester nach Missbrauch aus Klerikerstand entlassen

Bistum Würzburg und der Papst greifen durch

Papst Franziskus hat einen 58 Jahre alten Priester, der im Bistum Würzburg wegen Kindesmissbrauchs aufgefallen war, aus dem Klerikerstand entlassen. Der Geistliche kommt aus der rumänischen griechisch-katholischen Diözese Oradea Mare.

Blick auf die Würzburger Altstadt / © Oleksiy Mark (shutterstock)
Blick auf die Würzburger Altstadt / © Oleksiy Mark ( shutterstock )

Er habe mehrere Jahre Dienst im Bistum Würzburg getan. Das Bistum bedauere zutiefst das schwere Leid, das Opfern und deren Familien widerfahren ist, heißt es in der Mitteilung der Diözese.

Pfarradministrator im Bistum Würzburg

Der Mann war in den Jahren 2000 bis 2002 als Pfarradministrator im Bistum Würzburg. Im Jahr 2002 soll es zum Missbrauch eines elfjährigen Jungen gekommen sein. Der Mann sei rechtskräftig von einem Amtsgericht zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. 2017 habe es dann einen weiteren Hinweis in einem österreichischen Kloster in den 1990er Jahren gegeben.

Bischof Jung ergriff Initiative

2018 soll er im Ehrenamt Kontakt zu Kindern gehabt haben, obwohl ihm die Seelsorge eigentlich nicht mehr gestattet war. 2019 sei ein weiterer Verdacht aus den 1980er Jahren hinzugekommen. Würzburgs Bischof Franz Jung habe den Papst schließlich um die Entlassung des Mannes aus dem Klerus gebeten. Der Pontifex habe der Bitte mit Entscheidung vom 5. Dezember vergangenen Jahres stattgegeben.


Quelle:
dpa