Bistum Trier bedauert die Ford-Entscheidung gegen Saarlouis

"Bitter für das Saarland"

Als bitter für das gesamte Saarland bezeichnet der Trierer Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg die Entscheidung des Ford-Konzerns gegen den Standort Saarlouis. Die Kirche stehe solidarisch an der Seite der Beschäftigen.

Ford-Mitarbeiter sind enttäuscht / © Oliver Dietze (dpa)
Ford-Mitarbeiter sind enttäuscht / © Oliver Dietze ( dpa )

Der US-Automobilhersteller Ford hat angekündigt, seine Elektro-Auto-Modelle in Valencia produzieren zu lassen. Von einer Werksschließung in Saarlouis sind rund 6.000 Arbeitsplätze betroffen.

Seelsorgerische Unterstützung

Ulrich Graf von Plettenberg / © Helmut Thewalt (dpa)
Ulrich Graf von Plettenberg / © Helmut Thewalt ( dpa )

Der Trierer Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg erklärte am Freitag, die katholische Kirche stehe solidarisch an der Seite der Beschäftigten. Alle, die sich um ihren Arbeitsplatz und Lebensunterhalt sorgten, könnten sich an Seelsorgende der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) wenden. Auch Beratungsstellen des Bistums und Dienste der Caritas ständen allen offen. Wichtig seien sozialer Zusammenhalt und Solidarität.

Saarlouis als Standort erhalten

Die KAB zeigte sich "bestürzt, enttäuscht und auch wütend". Der KAB-Saar-Vorsitzende Alfred Staudt kündigte an, gemeinsam mit Betriebsrat, Belegschaft und Gewerkschaft für den Standort Saarlouis zu kämpfen.

Notwendig sei eine ökologische und ökonomische Umstrukturierung zum Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen und Industriestruktur. Ziel sei es, "einen Zukunftspakt für den Standort über 2025 hinaus zu schmieden". Zehn Jahre nach dem "schmerzhaften Ende des Kohlebergbaus darf und wird es kein Ende des Industriestandortes Saarlouis geben".

US-Autobauer Ford entscheidet gegen Standort Saarlouis

Der US-Autobauer Ford hat sich bei einem wegweisenden Investitionspaket gegen sein Werk im saarländischen Saarlouis entschieden. Stattdessen soll eine Elektroauto-Plattform - auch "Architektur" genannt - im spanischen Valencia entstehen, wie der Konzern am 22. Juni bekanntgab. Dort sei "das am besten positionierte Werk", um Fahrzeuge auf Basis einer Elektro-Architektur zu produzieren, hieß es von der Firma.

Bei einem Ford Logo am Werk Saarlouis blättert die Farbe ab / © Oliver Dietze (dpa)
Bei einem Ford Logo am Werk Saarlouis blättert die Farbe ab / © Oliver Dietze ( dpa )
Quelle:
KNA