Bistum Speyer verzeichnet Defizit von 49 Millionen Euro

"Enorme Schwächung"

Das Bistum Speyer hat das vergangene Jahr mit einem Defizit von 49 Millionen Euro abgeschlossen. Das teilte die Bischöfliche Pressestelle mit. Generalvikar Markus Magin betonte, den Gürtel jetzt enger schnallen zu müssen.

Speyerer Dom / © Nailia Schwarz (shutterstock)

Das gilt laut Generalvikar Markus Magin für das laufende Haushaltsjahr und die Planung für 2024. Dies gelte unabhängig von den "Sondereffekten" des vergangenen Jahres.

Markus Magin, Generalvikar des Bistums Speyer (Bistum Speyer)
Markus Magin, Generalvikar des Bistums Speyer / ( Bistum Speyer )

Von Finanzmärkten geprägt

Der Bistumshaushalt war den Angaben zufolge stark von der Entwicklung an den Finanzmärkten geprägt; hier habe sich das dritte Corona-Jahr und der Ukraine-Krieg ausgewirkt. Der vorliegende Jahresabschluss "mit einem Eigenkapitalverlust von 50 Prozent" stelle eine "enorme Schwächung unserer wirtschaftlichen Tragfähigkeit dar", erläuterte Diözesan-Ökonom Peter Schappert. Dem müsse durch konsequente Haushaltsentlastungen, Priorisierungen und Einsparungen entgegengewirkt werden.

Verabschiedungen 

Magin sagte: "Von manchem, was uns wichtig war, werden wir uns verabschieden müssen." Man wolle zugleich sicherstellen, dass auch noch in Jahrzehnten "Christen bei uns über die Finanzmittel verfügen, um als katholische Kirche Zeugnis von der Liebe Gottes geben zu können".

Stapel aus Euro-Münzen stehen vor einem Holzkreuz und spiegeln sich im dunklen Untergrund  / © Julia Steinbrecht (KNA)
Stapel aus Euro-Münzen stehen vor einem Holzkreuz und spiegeln sich im dunklen Untergrund / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Die Erträge aus Kirchensteuern beliefen sich im Jahr 2022 auf rund 144 Millionen Euro – gegenüber rund 135 Millionen im Jahr 2021. Der größte Ausgabeposten waren die Aufwendungen von rund 135 Millionen Euro für Personal – rund 62 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Hauptgrund dafür sei eine erhöhte Rückstellung für die Altersvorsorge von Priestern und Kirchenbeamten. Rund 67 Millionen Euro gab das Bistum Speyer 2022 als Zuschüsse für Pfarreien, Diözesan-Caritasverband und weitere kirchliche Rechtsträger aus, wie es hieß.

Das Bistum Speyer

Blick auf den Kaiserdom in Speyer / © Frank Rumpenhorst (dpa)
Blick auf den Kaiserdom in Speyer / © Frank Rumpenhorst ( dpa )

Das Bistum Speyer ist eine der ältesten deutschen Diözesen. Sie zählt rund 550.000 Katholiken und erstreckt sich auf einer Fläche von 5.893 Quadratkilometern. Sie umfasst die Pfalz im Bundesland Rheinland-Pfalz und den Saarpfalz-Kreis im Saarland. In seinen heutigen Grenzen besteht das Bistum seit 1817. Am Pfingstwochenende wird die Wiedergründung vor 200 Jahren gefeiert. Sicher bezeugt ist das Bistum ab dem Jahr 614, seine Anfänge dürften aber bis ins vierte Jahrhundert zurückreichen.

Quelle:
KNA