Bistum Rom untersucht Vorwürfe gegen Pater Rupnik

Vergehen in Mosaikwerkstatt

Das Bistum Rom hat laut italienischen Medienberichten mit einer Untersuchung der Vorwürfe gegen den slowenischen Jesuitenpater und Mosaikkünstler Marko Rupnik begonnen. Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs belasten Rupnik.

Marko Ivan Rupnik / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Marko Ivan Rupnik / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Mehrere Frauen hatten ausgesagt, er habe sie sich unter Ausnutzung seiner Autorität als Geistlicher sexuell gefügig gemacht. Der Jesuitenorden hatte im Dezember bestätigt, dass Rupnik im Jahr 2020 nach sexuellen Vergehen mit einer erwachsenen Frau und einem schweren Verstoß gegen das Kirchenrecht zeitweise exkommuniziert war.

Im Fokus der neuen Untersuchungen steht laut einem Bericht der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" die von Rupnik gegründete und über Jahrzehnte geleitete Mosaikwerkstatt "Centro Aletti", die zugleich ein geistliches Zentrum ist. Hier sollen laut Medienberichten über Aussagen von Betroffenen einige der Vergehen stattgefunden haben.

Kirchenrechtler ordnete die Untersuchung an

Der Stellvertreter des Papstes für das Bistum Rom, Kardinal Angelo De Donatis, der bislang als Unterstützer Rupniks galt, habe die Untersuchung angeordnet, heißt es in der Zeitung. Mit der Durchführung habe der Kardinal den Priester Giacomo Incitti beauftragt. Der 71-jährige Incitti lehrt Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Urbaniana und ist zugleich Richter am Appellationsgericht des Bistums Rom.

Bistum Rom

Das Bistum Rom nimmt eine Sonderstellung ein: Es ist der Sitz des jeweils amtierenden Papstes, der gleichzeitig immer der Bischof von Rom ist. Ein päpstlicher Vikar, der das Bistum Rom für den Papst verwaltet, ist erstmals unter Innozenz III. 1198 bezeugt. 1558 bestimmte Papst Paul IV., dass der Vikar jeweils ein Kardinal sein muss.

Der Lateranpalast in Rom (Archivbild) / © Gerlinde Pfirsching (KNA)
Der Lateranpalast in Rom (Archivbild) / © Gerlinde Pfirsching ( KNA )
Quelle:
KNA