Bistum Münster will Verwaltung der Gemeinden stärker bündeln

Zeitplan steht noch nicht fest

Neue Kirchegemeindeverbände: Das Bistum Münster will die Verwaltung seiner Kirchengemeinden stärker bündeln. Eine entsprechende Empfehlung habe der Diözesanrat an Bischof Felix Genn ausgesprochen. Was das für das Bistum bedeutet.

Der Dom in Münster / © Malkidam (shutterstock)

Bischof Genn habe bereits deutlich gemacht, dass er diese Empfehlung umsetzen werde, heißt es aus dem Bistum Münster. 

Unabhängig von Pastoralen Räumen

Die Verbände könnten den Angaben zufolge in Zukunft Anstellungsträger für Mitarbeiter der Gemeinden werden und weitere Aufgabenfelder übernehmen. Ein Zeitplan für ihre Errichtung müsse noch erarbeitet werden. Sie sollen unabhängig von den 45 Pastoralen Räumen entstehen, in denen das Bistum zum 1. Januar 2024 die Seelsorgearbeit seiner Gemeinden bündeln will.

Das Bistum Münster ist mit rund 1,7 Millionen Katholiken die zweitgrößte Diözese Deutschlands. Es umfasst Gebiete in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.

Orientierung an Stadt und Landkreisen

Im NRW-Teil des Bistums sollen acht der neuen Verbände entstehen. Sie würden sich räumlich an den Landkreisen und der Stadt Münster orientieren und jeweils die Trägerschaft mehrerer Pastoraler Räume übernehmen, hieß es. Für die Stadt Münster gebe es einen solchen Verband bereits.

Zugleich sollten sie die Trägerschaft der 17 Zentralrendanturen übernehmen und die bestehenden Kirchengemeindeverbände ablösen, die aktuell die Trägerschaft über die Zentralrendanturen haben.

Die Zentralrendanturen leisten für die Kirchengemeinden Verwaltungsaufgaben. Sie sollen mit ihren Standorten erhalten bleiben. Im niedersächsischen Bistumsteil werde jeder Pastorale Raum ein Kirchengemeindeverband.

Erprobung in Pilotphase

Das neue Modell soll laut Bistum zunächst in einem Landkreis als Pilotprojekt erprobt werden. Zur Umsetzung müsse die Zustimmung der jeweiligen Bezirksregierungen eingeholt werden.

Auch wolle man die Zustimmung aller Kirchengemeinden vorher erfragen. Wie genau der rechtliche Weg zur Gründung der Verbände sein wird, sei noch nicht abschließend geklärt.

Bistum Münster

Münster: Außenansicht vom Dom St. Paulus / © David Inderlied (dpa)
Münster: Außenansicht vom Dom St. Paulus / © David Inderlied ( dpa )

Das Bistum Münster ist mit etwa 1,92 Millionen Katholiken die nach Mitgliedern zweitgrößte Diözese Deutschlands. Das an die Niederlande angrenzende und bis an die Nordsee reichende Bistum ist auf einer Fläche von 15.000 Quadratkilometern in fünf Regionen gegliedert. Vier von ihnen liegen in Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommt der eigenständige Offizialatsbezirk Oldenburg in Niedersachsen. Seit 29. März 2009 leitet Bischof Felix Genn das Traditionsbistum.

Quelle:
KNA