Bistum Münster erstellt digitales Inventar von Kirchenkunst

Christliches Kulturerbe zugänglich machen

Kunstgegenstände und Kulturgüter aus Kirchen und Kapellen im Bistum Münster werden digital erfasst und öffentlich zugänglich gemacht. Das Forschungsprojekt erfolgt in Zusammenarbeit mit der Universität Münster, teilte die Diözese mit.

Apostelstatue in der St. Lamberti Kirche in Münster / © travelview (shutterstock)
Apostelstatue in der St. Lamberti Kirche in Münster / © travelview ( shutterstock )

Generalvikar Klaus Winterkamp und der WWU-Professor für Historische Theologie, Norbert Köster, unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung. Für das Vorhaben, das im Herbst startet und bis zum Jahr 2029 läuft, wendet die Diözese 2,36 Millionen Euro auf.

Luftaufnahme des Sankt Paulus Doms in Münster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Luftaufnahme des Sankt Paulus Doms in Münster / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Im ersten Schritt werde Kunst aus mehr als 700 Kirchen und Kapellen im nordrhein-westfälischen Bistumsteil in digitalen Inventurlisten erfasst, hieß es. Dazu werde ein Team aus zehn Mitarbeitenden der WWU und der Gruppe Kunstpflege des Bistums Kirchengemeinden kontaktieren, um deren künstlerische Ausstattungsgegenstände in eine Datenbank einzutragen.

Im zweiten Schritt würden interessante Stücke ausgewählt und in geeigneter Weise öffentlich präsentiert - für Forschungszwecke in der Deutschen Digitalen Bibliothek und in virtuellen Ausstellungen.

Hoher digitaler Standard

Mit diesem Projekt stärke das Bistum die nationale Forschungsdateninfrastruktur auf einem sehr hohen digitalen Standard, erklärte Köster. Es sei eine zentrale theologische Aufgabe, christliches Kulturerbe zugänglich zu machen und zu erklären. Köster, der von 2016 bis 2018 Generalvikar des Bistums war, und der Leiter der Abteilung Kunst und Kultur der Diözese, Thomas Flammer, haben laut Angaben das Projekt initiiert.

Der Leiter der Gruppe Kunstpflege des Münsteraner Bistums, Thomas Fusenig, betonte den Mehrwert des Projekts für Kirchengemeinden. "Die umfassende Inventarisierung ist großartig, um die Gemeinden besser zu beraten, zu betreuen und die Werke der Kunst zu bewahren."

Bistum Münster

Münster: Außenansicht vom Dom St. Paulus / © David Inderlied (dpa)
Münster: Außenansicht vom Dom St. Paulus / © David Inderlied ( dpa )

Das Bistum Münster ist mit etwa 1,92 Millionen Katholiken die nach Mitgliedern zweitgrößte Diözese Deutschlands. Das an die Niederlande angrenzende und bis an die Nordsee reichende Bistum ist auf einer Fläche von 15.000 Quadratkilometern in fünf Regionen gegliedert. Vier von ihnen liegen in Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommt der eigenständige Offizialatsbezirk Oldenburg in Niedersachsen. Seit 29. März 2009 leitet Bischof Felix Genn das Traditionsbistum.

Quelle:
KNA