Bistum Limburg hat nun eine Priesterreferentin

Innovative Personalstruktur

Das Bistum Limburg geht in Sachen Personalbetreuung seiner Priester neue Wege. Die Theologin Linda-Maria Gall hat Anfang März die neu geschaffene Stelle übernommen. Das teilte die Diözese mit.

Limburger Dom / © Julia Steinbrecht (KNA)
Limburger Dom / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"In anderen Bistümern gibt es dieses Modell einer Priesterreferentin bereits erfolgreich, und wir haben uns entschieden, diesen Schritt nun ebenfalls zu gehen", sagte Georg Franz, Leiter des Bereiches Personalmanagement und Personaleinsatz im Bistum.

Ziel sei es, den seelsorglichen Dienst zu stärken und für eine "unterstützende Arbeitsumgebung" zu sorgen. Die Einführung der neuen Position markiere "einen weiteren Schritt des Bistums hin zu einer modernen und innovativen Personalstruktur".

Missbrauchsstudie als Auslöser

Die von der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebene und im September 2018 veröffentlichten Missbrauchsstudie (MHG-Studie) hatte Ursachen und Muster sexuellen Missbrauchs innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland untersucht. Das Bistum Limburg unter Führung des Bischofskonferenz-Vorsitzenden Georg Bätzing leitete daraus auch Empfehlungen zur stärkeren Begleitung der Priester ab. "Ein intensiverer Kontakt mit den Pfarrern und den weiteren Priestern ist sinnvoll und notwendig", betonte Franz.

Als Priesterreferentin nimmt Gall demnach im Auftrag von Bischof Bätzing die Dienst- und Fachaufsicht über Pfarrer und Pfarrverwalter wahr. Gall teile sich ihre Aufgabe mit Domkapitular Georg Franz als ihrem Dienstvorgesetzten.

Mehr Feedback von den Geistlichen

Galls Aufgabe bestehe darin, die Geistlichen in ihrer Arbeit zu begleiten, "Feedback-Prozesse zu gestalten" und den Austausch über "Herausforderungen und Entwicklungen" im seelsorglichen Dienst zu fördern. "Dazu gehören auch die Begleitung von Stellenwechseln, Unterstützung bei Ruhestandsübergängen und Kriseninterventionen", hieß es.

Gall sagte, das Thema "Frauen in Führungspositionen innerhalb der Kirche" spiele für sie durchaus eine Rolle. Sie sehe ihre Stelle als Chance, neue Perspektiven in die Personalführung einzubringen, damit etwa auch Teams vor Ort "gut miteinander arbeiten" könnten.

Die Pastoralreferentin Gall berät bislang Menschen zu Themen wie Berufung und Entscheidungsfindung - sie leitet seit 2023 die Berufungspastoral des Bistums an der Diözesanstelle "Berufe der Kirche". Als Priesterreferentin werde sie weiterhin mit 50 Prozent ihrer Arbeitszeit für diese Diözesanstelle tätig sein - und mit 50 Prozent für die Begleitung und Unterstützung der Priester, hieß es.

Bistum Limburg

Das 1827 gegründete Bistum Limburg gehört zu den jüngeren unter den 27 deutschen Diözesen. In seinem Gebiet leben rund 2,4 Millionen Menschen, 501.450 davon sind katholisch. Das Bistum gliedert sich in 47 Pfarreien. 

Das Bistum misst 6.181 Quadratkilometer und erstreckt sich größtenteils auf Hessen, zu einem kleinen Teil auf Rheinland-Pfalz. Zur ihm gehören die Wirtschafts- und Bankenmetropole Frankfurt sowie die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ebenso wie ländliche Regionen im Rheingau, Taunus, Westerwald und nördlich von Wetzlar.

Limburger Dom / © Werner Spremberg (shutterstock)
Quelle:
KNA