Bistum begrüßt neuen Uta-Ranke-Heinemann-Platz in Essen

"Verdiente Anerkennung"

Das Ruhrbistum begrüßt die Benennung eines Platzes in Essen nach der Theologin Uta Ranke Heinemann. Auf ihre "unverwechselbare Weise" habe Ranke-Heinemann die Kirche viele Jahre lang streitbar begleitet, erklärte die Diözese.

Uta-Ranke-Heinemann-Platz eingeweiht / © Roland Weihrauch (dpa)
Uta-Ranke-Heinemann-Platz eingeweiht / © Roland Weihrauch ( dpa )

Dies sei eine "verdiente Anerkennung", so das Bistum Essen gegenüber dem Internetportal katholisch.de.

Zugleich habe sie sehr sensibel gesellschaftspolitische Ereignisse kommentiert. "Das bleibt von ihr in Erinnerung - und wird mit der Benennung des Platzes im Essener Moltkeviertel, in dem sie fast ihr ganzes Leben verbrachte, gewürdigt", ergänzte das Bistum.

Namenloser Platz umbenannt

Die Essener Kirchenkritikerin und Friedensaktivistin war im vergangenen Jahr im Alter von 93 Jahren gestorben. Ein Jahr nach ihrem Tod benannte die Stadt am vergangenen Freitag einen bislang namenlosen Platz nach der Theologin.

Uta Ranke-Heinemann / © Bertold Fernkorn (KNA)
Uta Ranke-Heinemann / © Bertold Fernkorn ( KNA )

Die Tochter des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann habilitierte sich 1969 als weltweit erste Frau in katholischer Theologie und wurde ein Jahr später zur Professorin berufen. 1987 entzog der damalige Ruhrbischof Franz Hengsbach der Essener Theologin die Lehrbefugnis, nachdem sie das Dogma von der Jungfrauengeburt Jesu angezweifelt hatte.

In Büchern und Talkshows übte Ranke-Heinemann scharfe Kritik an der Kirche, insbesondere am Zölibat und der Sexualmoral. Als Pazifistin und Linke-Ikone startete sie auch politische Initiativen.

Bistum Essen

Das Bistum Essen ist eines der jüngsten und kleinsten unter den 27 römisch-katholischen Bistümern in Deutschland. Auch in Nordrhein-Westfalen ist es mit 1.877 Quadratkilometern und knapp 680.000 Mitgliedern das kleinste Bistum.

Es wurde am 1. Januar 1958 aus Teilen der (Erz-)Bistümer Köln, Münster und Paderborn errichtet; damals zählte die Diözese noch rund 1,5 Millionen Mitglieder.

Blick auf den Essener Dom / © frantic00 (shutterstock)
Quelle:
KNA