Biser erhält "Toleranzpreis" für interreligiösen Dialog

"Visionäre und innovative Kraft"

Eugen Biser (90), deutscher Theologe und Philosoph, erhält den diesjährigen Toleranzpreis der "Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste". Die in Salzburg beheimatete Akademie zeichnet damit nach eigenen Angaben das Engagement Bisers für Toleranz und grenzüberschreitenden Dialog aus.

 (DR)

«Seine visionäre und innovative Kraft reicht weit über den christlichen Raum hinaus und gewinnt dadurch ganz allgemein für die Menschen und die Gesellschaft grundsätzliche Bedeutung», begründet die Akademie ihre Entscheidung in einer Pressemitteilung. Die Überreichung findet am Freitagvormittag in Salzburg statt. Die Laudatio hält der dortige Erzbischof Alois Kothgasser.

Biser wurde 1918 in Oberbergen am Kaiserstuhl geboren. Er wirkte an den Universitäten Passau, Würzburg, Marburg, Bochum und Saarbrücken und war Inhaber des Romano-Guardini-Lehrstuhls für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie an der Universität München. Sein Werk umfasst rund 150 Bücher und zahlreiche Aufsätze.

Seit seiner Emeritierung 1986 ist Biser weiter aktiv im Wissenschaftsbereich tätig. Bis heute steht er als Dekan der Klasse «Weltreligionen» der «Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste» vor sowie der 2002 gegründeten Eugen-Biser-Stiftung, die sich u.a. mit dem Dialog zwischen christlichen und islamischen Theologen beschäftigt.

Der Toleranzpreis wird seit 1997 verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten etwa Jerusalems Altbürgermeister Teddy Kollek (1911-2007) sowie der Wiener Kardinal Franz König (1905-2004). Die «Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste» wurde 1990 eröffnet. Sie hat 1.300 Mitglieder vorwiegend aus europäischen Ländern, darunter Papst Benedikt XVI. sowie 14 Nobelpreisträger.