Bischofskonferenz erschüttert über Morde an Migranten

"Die Kirche steht an Ihrer Seite"

Die Bischöfe sind schockiert über die Mordserie von Rechtsextremisten. "Diese Verbrechen sind Ausdruck purer Menschenverachtung", sagt Erzbischof Zollitsch. Den Migranten in Deutschland versichert er: "Die katholische Kirche steht an Ihrer Seite!"

Vorsitzender der Bischofskonferenz: Erzbischof Zollitsch (KNA)
Vorsitzender der Bischofskonferenz: Erzbischof Zollitsch / ( KNA )

Die deutschen katholischen Bischöfe haben erschüttert auf die rechtsextremistische Mordserie reagiert und Migranten ihre Unterstützung zugesichert. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, verurteilte am Mittwoch in Bonn die Taten als feige Anschläge und Ausdruck purer Menschenverachtung. Sie seien gegen alles gerichtet, was das Zusammenleben in Deutschland ausmache. "Den zahlreichen Migranten in diesem Land sage ich: Die katholische Kirche steht an Ihrer Seite!", so Zollitsch.



Wie kann radikale ideologische Verblendung geschehen?

Es sei richtig und notwendig, dass in der Öffentlichkeit und Politik nach möglichen Versäumnissen gefragt werde. Es müsse darüber nachgedacht werden, wie der Schutz vor solchen Verbrechen künftig noch verbessert werden könne, so der Freiburger Erzbischof. Als dauernde Aufgabe bezeichnete er die Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung junger Menschen. "Wir müssen uns alle fragen: Wie kann es passieren, dass junge Leute in eine so umfassende und radikale ideologische Verblendung stürzen? Und wie kann es sein, dass niemand da ist, sie daraus zu befreien?"



"Die Botschaft dieser Tage lautet: Alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Aussehen und Religionszugehörigkeit, haben das Recht, sich in Deutschland sicher fühlen zu können", betonte Zollitsch. Nach den jetzt aufgedeckten Verbrechen müsse die ganze Gesellschaft zusammenstehen, um gegenseitiges Vertrauen zu stärken. "Wir sind alle gefordert, an einem Klima mitzuwirken, das Rassismus und Fremdenfeindlichkeit den Boden entzieht." Dazu sicherte der Erzbischof die Unterstützung der Kirche zu.