Bischofsernennung in Spanien stößt weiter auf Widerstand

Ungehorsame Schäfchen

Gegen die Ernennung von Jose Ignacio Munilla zum Bischof von San Sebastian gibt es weiter Widerstand innerhalb der baskischen Diözese Guipuzcoa. Wie spanische Medien am Dienstag berichten, legten sieben Geistliche des Priesterrats im Bistum ihre Ämter nieder. Vor wenigen Wochen hatte Papst Benedikt XVI. den gebürtigen Basken Munilla zum neuen Bischof von San Sebastian bestellt.

 (DR)

Die große Mehrheit des baskischen Klerus in der nordspanischen Diözese lehnt Munilla als neuen Oberhirten ab. Rund 77 Prozent der Priester in der Diözese unterschrieben Mitte Dezember ein öffentliches Protestschreiben gegen die Ernennung Munillas. Sie sympathisieren mit den linksgerichteten Separatisten, die für die politische Unabhängigkeit des Baskenlandes von Spanien kämpfen. Munilla jedoch gehört dem spanischfreundlichen, konservativen Flügel an und stellt sich offen gegen nationalistische Tendenzen im Baskenland.

Wie die baskische Bevölkerung ist auch der Klerus der Region tief zerstritten in Nationalisten und «Nicht-Nationalisten». Eine knappe Mehrheit der baskischen Priester sprechen sich für eine politische Unabhängigkeit des Baskenlandes von Spanien aus. Zwar unterstützen sie nicht die blutigen Anschläge der baskischen Terrororganisation ETA, jedoch deren Ziele.

Sie feiern ihre Gottesdienste auf Baskisch und sprechen sich für eine Abspaltung von der Spanischen Bischofskonferenz aus, um eine eigenständige, Baskische Bischofskonferenz bilden zu können. Das lehnt der Vatikan freilich ab, weil er die Gründung von «abgespaltenen» Bischofskonferenzen in der Regel erst nach einer formellen staatlichen Trennung zulässt.