Bischof von Aleppo: Syrien-Konflikt nur von innen lösbar

Waffenhandel verhindert Frieden

Der katholische Ortsbischof von Aleppo warnt vor einer Einmischung anderer Länder in den Syrien-Konflikt. Das Aufdrängen weiterer Parteien sei kontraproduktiv.

Bischof Antoine Audo aus Aleppo / © Lukas Barth (KNA)
Bischof Antoine Audo aus Aleppo / © Lukas Barth ( KNA )

"Es kann nur eine politische Lösung geben, die von innerhalb Syriens kommen muss", sagte der chaldäisch-katholische Bischof Antoine Audo Radio Vatikan (Dienstag). Die anderen Länder im Nahen Osten dürften sich nicht einmischen, denn die Golfstaaten und die Türkei verfolgten eigene Interessen, so Bischof Audo.

Außenstehende Mächte mit eigenen Interessen

Es sei klar, dass Mächte außerhalb Syriens gewisse Gruppen innerhalb des Landes mit sogenannten Petrodollars unterstützten, so Audo. Dahinter stecke der Waffenhandel. Dies habe der Papst mehrmals angeprangert, sagte der Bischof von Aleppo und zitierte Franziskus: "Sie sprechen von Frieden und verkaufen gleichzeitig Waffen, aus wirtschaftlichen Gründen."

Fünfzig Prozent der Christen auf der Flucht

Schon vor einigen Tagen hatte der Bischof berichtet, seit Kriegsbeginn hätten mehr als die Hälfte der Christen Aleppo verlassen. In der einstigen Wirtschaftsmetropole sind derzeit etwa zwei Millionen Menschen von der Grundversorgung abgeschnitten. Internationale Organisationen warnen vor einer humanitären Katastrophe.


Quelle:
KNA