Bischof Trelle warnt vor Ausbeutung irregulärer Zuwanderer

Im Graubereich

Die Situation von Illegalen in Deutschland muss sich verbessern, meint Bischof Trelle. Besonders auf dem Arbeitsmarkt seien irreguläre Zuwanderer "in stetiger Gefahr, ausgebeutet zu werden", so der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz.

 (DR)

Zugleich gebe es offensichtlich einen Bedarf an Arbeitskräften, sonst "könnten sich die irregulären Zuwanderer nicht in den Arbeitsmarkt integrieren".



Neue gesellschaftliche Debatte über Arbeitsmigration gefordert

Der Hildesheimer Bischof fordert eine neue gesellschaftliche Debatte über die Arbeitsmigration nach Deutschland. Er frage sich, "ob es nicht auch ein Gebot der Gerechtigkeit ist, Menschen aus armen Ländern eine Chance zu geben". Der Bischof äußerte sich am Mittwochabend in Berlin zum Auftakt einer Tagung des Katholischen Forums "Leben in der Illegalität" und des Rates für Migration, einem bundesweiten Zusammenschluss von Wissenschaftlern. In der Katholischen Akademie beraten sie vor allem über die Beschäftigung irregulärer Migranten in Privathaushalten.



Helma Lutz vom Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse der Universität Frankfurt am Main erklärte, vor allem die Nachfrage nach weiblichen Pflegekräften aus Osteuropa sei in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. "Damit wird ein irreguläres System, das sich selbst regeneriert, geschaffen, dessen Existenz als ein offenes Geheimnis gilt", betonte die Professorin. Erwartet werde eine 24-Stunden-Betreuung durch eine einzelne Pflegekraft, die nach deutschem Arbeitsrecht gar nicht erlaubt sei.



Das Katholische Forum engagiert sich für eine Verbesserung der sozialen Lage irregulärer Migranten, wie dessen stellvertretender Vorsitzender Ulrich Pöner erklärte. "Ihre Lebensverhältnisse sind weithin von Angst und Unsicherheit geprägt, sie haben niemanden, der für sie spricht."