Bischof Timmerevers beschreibt Umbruch im Bistum Dresden-Meißen

Wir fahren nicht vor die Wand"

Kirchenaustritte, Geldsorgen, Personalmangel: Das Bistum Dresden-Meißen steckt laut Bischof Timmerevers in der größten Krise seit der Wende. Doch er zeigt einen Weg weg vom Schwarzmalen - und setzt auf eine Trendwende.

Hinweisschilder mit Pfeilen für Kirchenaustritte / © Jörg Loeffke (KNA)
Hinweisschilder mit Pfeilen für Kirchenaustritte / © Jörg Loeffke ( KNA )

Das katholische Bistum Dresden-Meißen steckt laut Bischof Heinrich Timmerevers in der größten Umbruchphase seit der Friedlichen Revolution. "Die fortschreitende Säkularisierung, der Vertrauensverlust infolge der Missbrauchsfälle und der Rückgang finanzieller Zuweisungen aus westdeutschen Diözesen stellen uns vor immense Herausforderungen", schreibt er in seinem Hirtenwort zur Fastenzeit. In den vergangenen zehn Jahren seien rund 14.000 Gläubige des Bistums aus der Kirche ausgetreten, etwa zehn Prozent. Auch wachse der Personalmangel, nicht jede freiwerdende Stelle könne inzwischen nachbesetzt werden.

Hoffnungsperspektiven suchen

"Mir wurde in diesem Zusammenhang schon mehrfach gesagt: 'Das Bistum fährt vor die Wand'", so Timmerevers. Das bewege ihn sehr. Doch zugleich sehe er viel ehrenamtliches Engagement und trotz aller Abbrüche auch positive Aufbrüche im Bistum: "Wir fahren nicht vor die Wand." Es sei eine bewusste und persönliche Entscheidung jedes Einzelnen, Hoffnungsperspektiven zu suchen und zuzulassen. "Wenden wir uns ab vom 'Unglauben', dass die Kirche und unser Glaube am Ende seien", appellierte der Bischof an die Christen.

Quelle:
KNA