«Die Behörden möchten doch ein positives Zeichen setzen», zeigte sich der Bischof überzeugt. Padovese sagte, er rechne mit einer Verständigung noch im Paulus-Gedenkjahr, das die katholische Kirche bis Ende Juni begeht. Das südtürkische Tarsus ist der Geburtsort des Apostels Paulus.
Nach dem angestrebten Konzept könnte die Kirche das derzeit als Museum genutzte Gotteshaus durch die Stiftung nutzen und dafür Miete zahlen, so der Bischof. Das denkmalgeschützte Gebäude bleibe aber im Besitz des türkischen Staates. Die Kirche zieht nach Padoveses Worten diese Variante entschieden dem zunächst von den Behörden vorgeschlagenen Weg vor, ein benachbartes Fabrikgebäude zu kaufen und dort Gottesdienste zu feiern. Ausdrücklich dankte Padovese für die Unterstützung der Deutschen Bischofskonferenz.
Herzensanliegen Kardinal Meisners
Seit Jahren drängt die katholische Kirche auf die Möglichkeit, in Tarsus ein Gotteshaus zu haben. Im Oktober besuchten neun deutsche Bischöfe den Ort während einer Türkei-Pilgerreise. Im Dezember beklagte der Kölner Kardinal Joachim Meisner den Kurs der türkischen Regierung in der Frage und sprach von skandalösem Verhalten. Das Kultusministerium in Ankara habe ihm Wochen zuvor mündlich die Verpachtung der Pauluskirche für 30 Jahre zugesagt, dann aber plötzlich wieder von einem Missverständnis gesprochen.
Der aus Italien stammende Bischof äußerte sich nach einem Gedenkgottesdienst in Rom. Anlass war der dritte Todestag des von dort stammenden Geistlichen Andrea Santoro, der 2006 im türkischen Trabzon in seiner Kirche ermordet wurde.
Bischof sieht neue Bewegung für Pauluskirche in Tarsus
Lösung in Sicht?
In den Streit um eine christliche Nutzung der Pauluskirche in Tarsus kommt wieder Bewegung. Es zeichne sich die Möglichkeit ab, durch die Einrichtung einer Stiftung "eine Lösung des Problems zu erreichen", sagte der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz in der Türkei, Bischof Luigi Padovese, am Donnerstagabend in Rom. Sowohl Regierungsstellen in Ankara als auch lokale Behörden hätten ihr Einverständnis signalisiert.
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