Bischof Meier würdigt Frauen zum Auftakt der Fastenaktion

"Die Zukunft der Kirche ist weiblich"

Die Fastenaktion des Bischöflichen Hilfswerks Misereor ist im Augsburger Dom offiziell eröffnet worden. In seiner Predigt würdigte der Augsburger Bischof Bertram Meier Frauen, die in diesem Jahr im Mittelpunkt der Fastenaktion stehen.

Bischof Bertram Meier / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Bertram Meier / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Unter dem Titel "Frau. Macht. Veränderung" stehen in diesem Jahr Frauen im Mittelpunkt, die weltweit am gesellschaftlichen Wandel mitwirken und ihn gestalten, wie Misereor am Sonntag in Augsburg mitteilte.
In seiner Predigt sagte der Augsburger Bischof Bertram Meier, dass es gerade Frauen seien, "die als Heldinnen alles geben, um dem Leben zu dienen."

Frauen im Mittelpunkt

Meier erinnerte an den Einsatz von Müttern für ihre Kinder und den Schutz der Familie. Auch kenne er "Frauen, die in Diktaturen mutig ihre Stimme erheben für Freiheit, gegen Unterdrückung und Gewalt." Sie seien inspirierende Persönlichkeiten. "Liebe Frauen: Ihr seid stark! Ich prophezeie: Die Zukunft der Kirche ist weiblich", sagte der Bischof.

Die Aktion hat in diesem Jahr einen Fokus auf Frauen in Madagaskar. Meier nannte als positives Beispiel die Arbeit von Schwester Modestine Rasolofoarivola, die mit Ihrer Organisation Vahatra Frauen dabei unterstütze, unabhängig und selbstbestimmt zu leben. Auch Taratra Rakotomamonyi, ebenfalls zurzeit Gast Misereors, setze sich dafür ein, die Rechte von Frauen und Kindern zu verteidigen, Bildungschancen insbesondere für Mädchen zu fördern sowie die Stellung der Frauen in der weitgehend patriarchalen Gesellschaft Madagaskars zu verbessern, hieß es.

Zeit zur kritischen Selbstvergewisserung

Die Fastenzeit sollte nach Meiers Überzeugung zur kritischen Selbstvergewisserung genutzt werden. Oft seien es Menschen in den reicheren Industriestaaten, die auf Kosten anderer lebten und Leid in vielen Teilen der Welt verursachten. In den Wochen vor Ostern könne man über eine Entscheidung nachdenken "zwischen dem, was dem Leben dient und dem, was mich über kurz oder lang ins Verderben stürzt".

Misereor-Fastenaktion

Bis Ostern wird Misereor, das in 87 Ländern Afrikas und des Nahen Ostens, Asiens und Ozeaniens, Lateinamerikas und der Karibik mit Partnerorganisationen zusammenarbeitet, über seine Projektarbeit informieren und um Spenden bitten. Am 26. März werden dann in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands für die Misereor Spenden gesammelt.

Das Bischöfliche Hilfswerk Misereor ist eines der größten Hilfswerke der katholischen Kirche in Deutschland. Es wurde 1958 gegründet, hat seinen Sitz in Aachen und hat seitdem nach eigenen Angaben mehr als 113.000 Projekte unterstützt.

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
epd