Bischof Meier warnt vor einseitiger Sicherheitspolitik

Nicht nur Kriegstüchtigkeit unterordnen

In Deutschland wird über die Wiedereinführung der Wehrpflicht diskutiert. Auch der Augsburger Bischof Bertram Meier hat sich nun dazu geäußert. Er wirbt dafür, andere Aspekte in der Sicherheitspolitik nicht zu vergessen.

Bertram Meier, Bischof von Augsburg / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Bertram Meier, Bischof von Augsburg / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat davor gewarnt, die Friedens- und Sicherheitspolitik vollständig dem Prinzip der Kriegstüchtigkeit unterzuordnen. Das sagte der Bischof der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost".

Allerdings müsse sich eine wehrhafte Demokratie auch verteidigen können. Er wisse nicht, ob eine Neueinführung der Wehrpflicht ein probates Mittel sei. "Das ist eine politische Entscheidung, die sorgfältig auf der Basis von Fakten und Argumenten gefällt werden muss."

Verbesserung der Lebensbedingungen in armen Ländern

Meier erinnerte an die Erklärung der deutschen Bischöfe zum Krieg gegen die Ukraine aus dem Jahr 2022. Darin hatten die Bischöfe angemahnt, dass auch die Verbesserung der Lebensbedingungen in armen Ländern und eine entschlossene Klimapolitik sicherheitspolitische Aspekte hätten.

Demokratie verteidigen

Zudem rief der Augsburger Bischof dazu auf, die Demokratie auch durch politisches Engagement zu verteidigen. Das Mindeste sei die Teilnahme an Wahlen, wovon mehr Menschen Gebrauch machen sollten, so Meier. Beeindruckt zeigte er sich von den vielen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus in den vergangenen Wochen. "Viele Christen, auch Bischöfe waren dabei. Dies ist ein Hoffnungszeichen."

Das neue Friedenswort "Friede diesem Haus"

Das neue Friedenswort der Bischöfe -  Gewalt überwinden und doch nicht auf Wehrhaftigkeit verzichten 

Die deutschen Bischöfe reden bei ihrer Frühjahrsvollversammlung in Augsburg nicht nur über innerkirchliche Fragen. Mit einem 175-Seiten-Papier nehmen sie Stellung zur Sicherheitspolitik: Warum Aufrüstung unvermeidlich ist, aber dennoch an Irrsinn grenzt.

Das Friedenswort wurde während der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Der Text steht in der Tradition der friedensethischen Grundlagentexte "Gerechtigkeit schafft Frieden" (1983) und "Gerechter Friede" (2000). / © Marko Orlovic (DBK)
Das Friedenswort wurde während der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Der Text steht in der Tradition der friedensethischen Grundlagentexte "Gerechtigkeit schafft Frieden" (1983) und "Gerechter Friede" (2000). / © Marko Orlovic ( DBK )
Quelle:
KNA