Bischof Gerber lobt Weingartener Blutritt als geniales Fest

"Ganz eigener seelischer Klang"

Bischof Michael Gerber hat die Rittprozession in Weingarten als geniales Fest gewürdigt. Sie bringe unterschiedliche Saiten zum Klingen: Liebe zur Gemeinschaft, zur Natur, zur Heimat und den Kern des christlichen Glaubens.

Blutritt in Weingarten / © Silas Stein (dpa)
Blutritt in Weingarten / © Silas Stein ( dpa )

Dies gelte auch dann, wenn für "aufgeklärte Zeitgenossen aus anderen Regionen Deutschlands" der Blutritt "etwas unverständlich" sei, sagte der Bischof am Donnerstagabend. Gerber sprach vom "ganz eigenen seelischen Klang zwischen Blasmusik und Geschnaufe der Rösser".

Blutritt in Weingarten / © Silas Stein (dpa)
Blutritt in Weingarten / © Silas Stein ( dpa )

Die Tradition des Blutritts reicht ins elfte Jahrhundert zurück. Damals erhielt das Kloster Weingarten Teile einer Heilig-Blut-Reliquie aus dem italienischen Mantua. Die Reliquie enthält der Legende nach Erde, die mit dem Blut Christi vermischt ist. Bei der Reiterprozession, die traditionell am Freitagmorgen nach Christi Himmelfahrt stattfindet, trägt ein Reiter die Blutreliquie segnend durch Straßen und Flure. Hunderte schwarz gekleidete Reiter folgen.

Im Vorjahr durften erstmals Frauen an der Reiterprozession teilnehmen - wenn die einzelne Reitergemeinschaft zuvor ihre Satzung entsprechend geändert hatte. Traditionell besuchen Tausende Pilger und Schaulustige die volksfestartige Feier.

Christi Himmelfahrt

40 Tage nach Ostern feiern die Christen das Fest Christi Himmelfahrt. Das Geschehen ist in der Bibel beschrieben, sowohl im Lukas-Evangelium als auch in der von Lukas verfassten Apostelgeschichte. Nachdem Jesus mit seinen Jüngern gesprochen hatte, so heißt es dort, "wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken".

Christi Himmelfahrt (epd)
Christi Himmelfahrt / ( epd )
Quelle:
KNA