Bischof Genn warnt vor Hektik im Politikbetrieb

Gegen den permanenten Druck

Der Bischof von Münster, Felix Genn, warnt vor einem von Hektik bestimmten Politikbetrieb. Das Katholische Büro Nordrhein-Westfalens, unter Leitung von Antonius Hamers, hatte zum Jahresempfang 2023 eingeladen.

Felix Genn, Bischof von Münster, während eines Interviews am 1. Juli 2021 in Köln. / © Harald Oppitz (KNA)
Felix Genn, Bischof von Münster, während eines Interviews am 1. Juli 2021 in Köln. / © Harald Oppitz ( KNA )

Bei einem Gottesdienst am Dienstagabend mit Vertretern von Landtag und Landesregierung in Nordrhein-Westfalen rief er mit den Worten des Soziologen Hartmut Rosa dazu auf, aus dem "Aggressionsmodus" herauszutreten und "aufzuhören". Damit sei nicht nur das Anhalten und Stoppen gemeint, sondern auch das "Aufhören" im Sinne des Innehaltens und Hörens auf den Anderen.

Der Bischof verwies auf das jüngste Buch Rosas mit dem Titel "Demokratie braucht Religion". Dem Soziologen scheine es notwendig, dass die Religionen ihre Potenziale neu einsetzen, "weil sie etwas zu bieten haben, das aufhorchen lässt".

Politiker permanent unter Druck

Laut Genn stehen Politikerinnen und Politiker unter der Herausforderung, noch mehr Wachstum und Beschleunigung zu erlangen.

Sie müssten permanent Ergebnisse abliefern, um die Bürgerinnen und Bürger ständig zu motivieren und zu mobilisieren. Hier brauche es nicht nur physische und politische Energien, sondern auch psychische Energie.

Genn äußerte sich bei einem Gottesdienst in der Düsseldorfer Maxkirche, zu dem der Beauftragte der katholischen Kirche bei Landtag und Landesregierung NRW, Antonius Hamers, im Rahmen des Jahresempfangs 2023 eingeladen hat.

 

Quelle:
KNA