Bischof: Flüchtlingen weiter helfen

Nicht aufhören

Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann hat eindringlich dafür geworben, Asylsuchende in Deutschland auch in Zukunft zu unterstützen. Probleme dürften dennoch nicht verharmlost werden.

Bischof Friedhelm Hofmann (dpa)
Bischof Friedhelm Hofmann / ( dpa )

Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann hat am Wochenende bei einem ökumenischen Gottesdienst für Flüchtlinge und Helfer im Würzburger Kiliansdom betont, wie wichtig es sei, den Flüchtlingen weiterhin zu helfen. Das christliche Zeugnis der Nächstenliebe helfe mehr als gesetzliche Maßnahmen, sagte er. Hofmann sprach sich zu gleich dafür aus, auftretende Schwierigkeiten nicht klein zu reden.

An die Asylsuchenden gewandt, sagte Hofmann: "Viele von Ihnen haben einen langen und schwierigen Weg hinter sich." Hinter ihnen lägen Vertreibung, Flucht und traumatische Erlebnisse. Auch jetzt lasteten große Probleme auf den Menschen, etwa der Umgang mit Behörden, die Frage des Familiennachzugs oder die Angst vor Abschiebung. "Manche von Ihnen sind enttäuscht, vielleicht sogar frustriert", ergänzte der Bischof. "Wir alle wollen die bestehenden Schwierigkeiten nicht verharmlosen."

Schlüssel ist Integration

Der Advent sei die Stunde, "in der wir die Ankunft Jesu Christi in unser Herz durch gelebte Nächstenliebe vorbereiten können", unterstrich Hofmann in seiner auf Deutsch und Englisch gehaltenen Predigt. Er appellierte an die Helfer: "Ermatten Sie nicht in Ihrer Hilfsbereitschaft!" Nun sei auch die Stunde, in der die Integration der nach Deutschland gekommenen Menschen anstehe. "Ohne unser aller Hilfe wird es nicht gelingen."

An der Feier mit Vertretern der katholischen, evangelischen, griechisch-orthodoxen, äthiopisch-orthodoxen und syrisch-orthodoxen Kirche nahmen rund 900 Flüchtlinge und Helfer teil. Die evangelische Regionalbischöfin Gisela Bornowski nannte die Situation in der umkämpften syrischen Stadt Aleppo eine "Tragödie für die Eingeschlossenen" und eine "Schande für die Weltgemeinschaft". Sie bat Gott um Hoffnung und Kraft, um die Wunden der Gegenwart zu heilen.


Quelle:
KNA