Bischof Bode will Diskussion zu Segnung homosexueller Paare

"Über Segnung nachdenken"

In der katholischen Kirche sollte es laut dem Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode erneut eine Diskussion darüber geben, ob Pfarrer künftig gleichgeschlechtliche Paare segnen sollen. Schweigen und Tabuisieren führe nicht weiter.

Homosexuelles Paar / © Angyalosi Beata (shutterstock)

"Ich meine, wir müssen in der Kirche ausführlicher darüber diskutieren. Schweigen und Tabuisieren führt nicht weiter und verunsichert", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Man kann zum Beispiel über eine Segnung nachdenken, die nicht zu verwechseln ist mit einer Trauung."

Bischof Franz-Josef Bode / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Franz-Josef Bode / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Ehe für alle politische Realität

Auch wenn sich die Ehe für alle vom Eheverständnis der Kirche unterscheide, sei sie nun politische Realität, gab der Bischof zu bedenken. "Wir müssen uns daher fragen, wie wir denjenigen begegnen, die diese Verbindung eingehen, und die sich ja zum Teil auch in der Kirche engagieren. Wie begleiten wir sie pastoral und liturgisch?"

Die Ehe für alle war im Sommer vom Bundestag beschlossen worden, sie trat zum 1. Oktober in Kraft. Schwule und lesbische Paare können nun genau wie heterosexuelle Paare mit allen Rechten und Pflichten heiraten. Bislang durften Homosexuelle eine Lebenspartnerschaft amtlich eintragen lassen, aber nicht heiraten.

"Ehe für alle" in Deutschland

Seit dem 1. Oktober 2017 dürfen schwule und lesbische Paare in Deutschland heiraten. Mit der "Ehe für alle" können gleichgeschlechtliche Paare, für die bislang nur eine eingetragene Lebenspartnerschaft möglich war, dann auch gemeinsam Kinder adoptieren. Die Öffnung für die "Ehe für alle" hatte der Bundestag am 30. Juni mit einer deutlichen Mehrheit beschlossen. Den Bundesrat passierte das Gesetz eine Woche später.

Ehe für alle / © Jörg Sarbach (dpa)
Ehe für alle / © Jörg Sarbach ( dpa )
Quelle:
dpa