Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat vor überzogenen politischen Versprechen gewarnt.
Es sei gefährlich, in schwierigen Zeiten Erwartungen zu schüren, die sich später nicht erfüllen ließen, schreibt Bätzing in einem Gastbeitrag für die Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse. "Das ist nur Wasser auf die Mühlen derjenigen, die unser Land schlechtreden und spalten wollen", ergänzt er.
Warnung vor zunehmender Spaltung in der Gesellschaft
Bätzing betont, der Sozialstaat sei eine "historische Errungenschaft", die behutsam reformiert werden müsse. Angesichts zahlreicher gleichzeitiger Herausforderungen - von Infrastruktur über Friedenssicherung bis zum Umweltschutz - brauche es Kompromissbereitschaft und klare Prioritäten. Nur so könne eine "sozial gerechte Reform" gelingen, die "eine nachhaltige Finanzierung sichert", so der Bischof.
Zugleich zeigte sich Bätzing besorgt über die zunehmende Spaltung in der Gesellschaft. Der öffentliche Diskurs werde "zunehmend vergiftet", sachliche Auseinandersetzungen würden "unsachlich zugespitzt". Die Kirche wolle sich diesem Trend entgegenstellen und ihren Beitrag leisten, "die Gesellschaft zusammenzuhalten und einen demokratischen Dialog fördern".