Bischof aus Afrika hat Verständnis für Freimaurer-Beitritt

Trotz des Vatikan-Verbots

Einer Freimaurer-Loge anzugehören, ist laut Vatikan verboten. Doch aus Sicht des kongolesischen Erzbischofs von Brazzaville ist es für viele Katholiken in seinem Land der einzige Weg, um Geld zu verdienen und die Familie zu versorgen.

Symbolbild Freimaurer Stempel / © Angel Soler Gollonet (shutterstock)
Symbolbild Freimaurer Stempel / © Angel Soler Gollonet ( shutterstock )

Eine Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge ist aus Sicht des Erzbischofs von Brazzaville, Bienvenu Manamika Bafouakouahou, für viele Menschen in Zentralafrika die einzige Lösung.

"Um auf der sozialen Leiter nach oben steigen zu können, muss man den Freimaurern beitreten", sagte Bafouakouahou dem vatikanischen Pressedienst Fides in einem am Montag veröffentlichten Interview.

Am Freitag hatte der Vatikan das allgemeine Verbot für Katholiken bekräftigt, einer Freimaurerloge anzugehören. Die Prinzipien der Freimaurerei seien unvereinbar mit der Lehre der Kirche, so die vatikanische Glaubensbehörde in einem Schreiben an einen philippinischen Bischof.

Dieser hatte zuvor Sorgen über den Anstieg der Zahl von Freimaurern unter seinen Gläubigen geäußert.

Wirtschaftlicher Druck

Auch die Kirche in der Republik Kongo versuche, inbesondere gebildete Menschen vom Beitritt zu den Freimaurern abzuhalten, so Erzbischof Bafouakouahou. "Aber das Problem ist Folgendes: Wenn ein junger Christ seine Studien vollendet hat und einen Job sucht, dann widersteht er dem Druck vielleicht zunächst, bis ihm klar wird, dass er eine Familie zu versorgen hat. Und wenn er sich um ein öffentliches Amt bewerben will, muss er den Freimaurern beitreten, um es auch zu bekommen."

Für den Menschen wie für die Seelsorge sei das "ein Dilemma", erklärte der Geistliche. Durch Armut wachse die Attraktivität der Freimaurerei als "'magischem' Weg zum Erfolg", so Bafouakouahou. Und: "Die Freimaurer verstecken sich inzwischen nicht mehr so wie früher."

 

Quelle:
KNA