Bischöfin ist gegen Tempolimit für leitende Mitarbeiter

Nur Symbolpolitik?

Die badische Landesbischöfin Heike Springhart hält das von ihrer Kirche geforderte Tempolimit für Bischöfe und leitende Pfarrer für nicht zielführend. Sie plädiert dafür, sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu orientieren.

Diskussion um Tempolimit auf Autobahnen / © Stockhausen (shutterstock)
Diskussion um Tempolimit auf Autobahnen / © Stockhausen ( shutterstock )

Das evangelische Kirchenparlament, die EKD-Synode, habe die Selbstverpflichtung zu Tempo 100 auf Autobahnen und 80 auf Landstraßen in guter Absicht beschlossen, letztlich sei dies aber Symbolpolitik, sagte Springhart dem "Mannheimer Morgen".

Heike Springhart, Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden / © Anne Ackermann (KNA)
Heike Springhart, Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden / © Anne Ackermann ( KNA )

"Wir sollten uns nach wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren, und da sind circa 120 oder 130 km/h mit Blick auf die Emissionen das deutlich sinnvollere Tempo."

"Letzte Generation" zeigt Verzweiflung junger Menschen

Zu den Blockadeaktionen der Gruppe "Letzte Generation" sagte die Bischöfin, sie verstehe die dahinter stehende Verzweiflung junger Menschen. Auch wenn einige Aktionen nicht legal seien, sprach sie sich gegen eine pauschale Verurteilung der Protestierenden aus.

"Medial werden Klimaaktivisten häufig auf eine Weise kriminalisiert, die moralisch nicht in Ordnung ist. Wir müssen alle für ein gesellschaftliches Klima sorgen, dass diese Themen nicht in populistischen Schwarz-Weiß-Debatten münden."

Quelle:
KNA