Bischöfe zur Fastenzeit

 (DR)

Der Bamberger Erzbischof LUDWIG SCHICK rief zum Verzicht auf unnötigen Konsum auf. "Es darf nicht sein, dass wir durch Ausbeutung anderer immer reicher werden", schreibt Schick in seinem Fastenhirtenbrief. Jeder Einzelne sei für den Erhalt der Schöpfung und für eine weltweite Solidarität verantwortlich. Der Erzbischof rief zum Kauf regionaler Produkte auf und wandte sich gegen eine "Wegwerfmentalität".

STEPHAN BURGER, Erzbischof von Freiburg, ermunterte zum Überdenken des Lebensstils. Jeder müsse sich der globalen Folgen des eigenen Konsumverhaltens bewusst sein, schreibt Burger.

Der Münchner REINHARD KARDINAL MARX legte den Gläubigen die Beichte ans Herz. Das Sakrament der Versöhnung sei der Ort, "in besonderer Weise der Barmherzigkeit Gottes zu begegnen", schreibt der Erzbischof. Auch wenn es in den vergangenen Jahrzehnten Probleme, Missverständnisse und "Verdunkelungen" gegeben habe, ermutige er dazu, das von Christus geschenkte Zeichen der Heilung und der Barmherzigkeit neu zu entdecken.

In seinem ersten Fastenhirtenbrief für das Erzbistum Berlin rief Erzbischof HEINER KOCH zu einer Haltung der Barmherzigkeit auf. Richtig verstanden sei sie "nichts Herablassendes", sondern "vielmehr eine Grundhaltung guten menschlichen Miteinanders", schrieb Koch. "An diesem Geist der Barmherzigkeit müssen wir als Kirche immer wieder unsere Worte, Taten, Ordnungen und Strukturen überprüfen."

Der Fuldaer Bischof HEINZ JOSEF ALGERMISSEN fühlt sich angesichts bestimmter Reaktionen auf den Flüchtlingszustrom an Szenen aus dem "Dritten Reich" erinnert. In seinem Fastenhirtenbrief spricht Algermissen von einer "menschenverachtenden Geisteshaltung", die plötzlich mit Macht zutage trete. Er verweist auf brennende Flüchtlingsheime, fremdenfeindliche Parolen, Hetze gegen Flüchtlinge und Drohbriefe an Politiker.

Auch der Paderborner Erzbischof HANS-JOSEF BECKER mahnte zur Hilfe für Flüchtlinge. Damit könne "ein Zeichen gegen eine zunehmende Polarisierung und gegen psychische und physische Gewalt in unserer Gesellschaft" gesetzt werden. (Quelle: KNA)