Bischöfe verurteilen erneute Entführungen in Nigeria

"Zusammenstehen gegen diese Gewalt"

Erneut sind Menschen in Nigeria entführt worden. Diesmal wurden mehr als 200 Kinder aus einer Schule entführt. Bischof Bertram Meier verurteilte die Taten und positionierte sich solidarisch gegen Gewalt.

Bischof Bertram Meier / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Bischof Bertram Meier / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Mit Bestürzung hat der Augsburger Bischof Bertram Meier auf die Entführung von mehr als 200 Kindern aus einer Schule in Nigeria reagiert. "Schon seit mehreren Jahren zerstören kriminelle Banden und Islamisten mit solchen Entführungen das Zusammenleben der Menschen im Norden Nigerias", erklärte der für den interreligiösen Dialog in der katholischen Bischofskonferenz zuständige Bischof am Freitagabend in Bonn.

Die Verschleppung von mindestens 47 Frauen in Gamboru Ngala im Nordosten des Landes vor einer Woche zeige, dass besonders Frauen und Mädchen immer wieder zu Opfern würden, fügte er hinzu. "Nicht nur am Weltfrauentag müssen wir als Muslime und Christen gegen diese Gewalt zusammenstehen."

Schule umstellt und Kinder mitgenommen

Bewaffnete Angreifer hatten im Nordwesten Nigerias mehr als 200 Schülerinnen und Schüler aus einer Grundschule in der Ortschaft Kuriga im Bundesstaat Kaduna entführt; manche Quellen sprechen sogar von fast 300 Entführten. Die Angreifer hätten kurz nach der Morgenversammlung die Schule umstellt und die Kinder mitgenommen, hieß es. 

Wer für die Entführungen verantwortlich ist, ist noch unklar. Im Norden Nigerias sind in den vergangenen Jahren Tausende Menschen entführt worden. Hauptverantwortlich ist die Terrorgruppe "Boko Haram".

Hilfswerk sieht neue Eskalation der Verfolgung von Christen

Das internationale katholische Hilfswerk "Kirche in Not" hat eine "neue Eskalation der Verfolgung" von Christen und anderen religiösen Gruppen beklagt. Der Geschäftsführer der Organisation in Deutschland, Florian Ripka, erklärte am Montag in München, täglich gingen neue Schreckensmeldungen ein: Im Osten Pakistans brennten Extremisten Häuser von Christen nieder, weil einer Familie die Schändung des Korans vorgeworfen werde. Im indischen Bundesstaat Manipur seien ethnische Konflikte in eine offene Christenverfolgung ausgeartet, die seit drei Monaten anhalte.

Symbolbild: Christenverfolgung  / © nn (AFP)
Symbolbild: Christenverfolgung / © nn ( AFP )
Quelle:
KNA