Bischöfe verschieben Brief an Gemeinden

Dialogprozess braucht Zeit

Anfang der Woche berieten die 27 Bischöfe in Würzburg über den geplanten Dialogprozess in der katholischen Kirche in Deutschland und die weitere Aufarbeitung des Missbrauchsskandals. Erste Ergebnisse wurden nun bekannt: Ein für Advent geplanter Brief an die Gemeinden wird im kommenden Jahr verschickt.

 (DR)

Vor vorschnellen Erwartungen an den Dialogprozess in der katholischen Kirche hat der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, gewarnt. "Der auf der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im September beschlossene Dialogprozess hat gerade erst begonnen", sagte Kopp am Freitag (26.11.2010). "Wir werden in den nächsten Monaten an der inhaltlichen Ausgestaltung arbeiten."



Wie der Sprecher weiter mitteilte, hat der Ständige Rat der Bischofskonferenz in der vergangenen Woche in Würzburg beschlossen, den für den Advent geplanten Brief der deutschen Bischöfe an die Gemeinden auf das kommende Jahr zu verschieben. "Die Bischöfe möchten im Lichte des begonnenen Dialogprozesses verschiedene Konkretionen in den Gemeindebrief einfließen lassen", so Kopp.



Zwei gemeinsame Arbeitsprojekte

Die katholischen Bischöfe hatten am Montag und Dienstag in Würzburg über den Dialogprozess beraten. Innerhalb der Bischofskonferenz trägt dabei vor allem eine Steuerungsgruppe von drei Bischöfen die Verantwortung, nämlich der Münchener Kardinal Reinhard Marx, der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck und der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode.



Anfang November hatten sich unter der Überschrift "Der Weg der Kirche in die Zukunft" jeweils 20 Vertreter der Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Bergisch Gladbach getroffen. Sie hatten als ersten Schritt des Dialogprozesses zwei gemeinsame Arbeitsprojekte beschlossen, mit denen überprüft werden soll, wie das Evangelium unter den Bedingungen der heutigen Zeit und der Lebenswelten der heutigen Menschen verkündet werden kann. Themen sind das "Zusammenwirken von Priestern und Laien in der Kirche" sowie die "Präsenz der Kirche in Gesellschaft und Staat".