Bischöfe und CDU beraten Lebensschutz, Familienpolitik und Finanzkrise

Berliner Spitzentreffen

In Berlin kamen am Dienstagabend Vertreter der katholischen Kirche und der CDU zusammen. Bei dem Spitzentreffen standen Themen wie die Gesetzesänderung bei der Spätabtreibung und die Finanzmarktkrise auf der Tagesordnung. Es war das bereits vierte Zusammenkommen seit 2001, aber das erste unter der Leitung von Erzbischof Rober Zollitsch.

 (DR)

Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland haben die Anstrengungen der Union für eine Gesetzesänderung bei der Spätabtreibung gewürdigt. Bei einem Spitzengespräch von Bischofskonferenz und CDU am Dienstagabend in Berlin machten sie sich allerdings zugleich für eine Überprüfung der gesamten Gesetzgebung zur Abtreibung stark.

Schwerpunkte des mehrstündigen Treffens waren nach Auskunft des Leiters des katholischen Büros, Prälat Karl Jüsten, darüber hinaus die Familienpolitik, das Gesetzesvorhaben zur Patientenverfügung, Entwicklungen in der Arbeitsmarkpolitik und deren Auswirkungen auf die Kirche sowie die Finanzmarktkrise.

"Gute und vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre"
Beide Seiten sprachen im Anschluss von einem intensiven Austausch der Positionen und einer guten und vertrauensvollen Gesprächsatmosphäre. Die Bischofskonferenz kommt in unregelmäßigen Abständen mit den politischen Parteien zu Grundsatzgesprächen zusammen. Die letzten Treffen mit der CDU gab es im Oktober 2006, im Dezember 2004, im März 2002 und im Juni 2001.

Mit Blick auf die Bewältigung der Finanzmarktkrise unterstrichen Vertreter der Union die Bedeutung der Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft und der katholischen Soziallehre, hieß es aus dem Adenauerhaus. An dem Treffen nahmen von Seiten der CDU die Parteivorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Ministerinnen Ursula von der Leyen, Annette Schavan und Maria Böhmer, Kanzleramtsminister Thomas de Maizière, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sowie die Präsidiumsmitglieder Karl-Josef Laumann, Hildegard Müller und Friedbert Pflüger teil.

Von kirchlicher Seite kamen der Vorsitzende der Deutschen Bischofkonferenz, Robert Zollitsch, sein Stellvertreter Heinrich Mussinghoff, der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky, der Bischof von Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, der Sekretär der Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, sowie neben Jüsten auch sein Stellvertreter Heiner Lendermann.