Bischöfe übermitteln Segenswünsche an Aleviten

Zum Aschura-Fest

Der Vorsitzende der Unterkommission der Deutschen Bischofskonferenz für den Interreligiösen Dialog, Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, hat den Aleviten in Deutschland die Segenswünsche der Bischöfe übermittelt.

Weihbischof em. Hans-Jochen Jaschke (dpa)
Weihbischof em. Hans-Jochen Jaschke / ( dpa )

Anlass ist das zwölftägige Muharrem-Fasten und das anschließende Aschura-Fest am 26. Oktober, wie die Bischofskonferenz am Dienstag in Bonn mitteilte.

Für Christen wie Aleviten gelte die Pflicht, in Not geratenen Menschen zu helfen, sagte Jaschke weiter. "Unsere Gesellschaft kann die aktuellen Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen; religiöse Menschen sollten sich dabei an vorderster Stelle einbringen."

Die Muharrem-Fastenzeit dauert in diesem Jahr vom 14. bis zum 25. Oktober. Während dieser Fasten- und Trauerzeit im islamischen Monat Muharrem gedenken die Aleviten nach eigenen Angaben des Massakers an dem Heiligen Pir Imam Hüseyin und an 72 seiner Familienangehörigen und Anhänger im Jahr 680 bei der irakischen Stadt Kerbela. Auslöser für die Tat war Pir Imam Hüseyins Widerstand gegen den sunnitischen Umayyaden-Kalifen Yezit. Für die Aleviten ist der Heilige eine Symbolfigur, da er sich trotz Gewalt nicht von seinen Überzeugungen abbringen ließ.

Für das Muharrem-Fasten gibt es feste Regeln: Die Aleviten essen und trinken nicht vom letzten Mahl des Abends bis Sonnenuntergang des Folgetages. Viele verzichten auf Fleisch, vermeiden Streitigkeiten und gehen respektvoll miteinander sowie mit Tieren und Pflanzen um.

Neben der Trauerzeit ist das Fasten zugleich auch eine Zeit der Dankbarkeit, da eines der Kinder Pir Imam Hüseyins das Massaker überlebte.

Abschluss des Muharrem-Fastens ist am 26. Oktober das Aschura-Fest, an dem traditionell die Süßspeise Asure zubereitet und mit Nachbarn und Freunden geteilt wird. Viele Ortsgemeinden verteilen die Süßspeise auch auf öffentlichen Plätzen und informieren über die Glaubensgemeinschaft.

 


Quelle:
KNA